VÖ: 04.10.2024
Label: AFM Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8,5 / 10
Sie lassen sich Zeit – D-A-D die Rocker aus der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Zwischen dem bislang letzten Album „A Prayer For The Loud“ (2019) und dessen Vorgänger „Dic.nii.lan.daft.erd.ark“ lagen satte acht Jahre. Inzwischen sind erneut fünf Jahre ins Land gegangen. Mit „Speed Of Darkness“ erscheint im Jubiläumsjahr das mittlerweile dreizehnte Studio-Album „Speed Of Darkness“. Der Vorgänger landete in Dänemark auf Platz 1 und schaffte es in die Top 50 der deutschen Album-Charts. Jubiläumsjahr? Genau, Anfang diesen Jahres konnte die Band ihr vierzigjähriges Bestehen feiern. Live sind die Dänen übrigens ein echtes Erlebnis. Davon konnte ich mich beim Metal Hammer Paradise 2014 überzeugen.
Ansatzlos ohne jeglichen Schnickschnack startet „God Prays To Man“. Von Beginn an wird Druck aufgebaut. Ein knalliger Midtempo-Rocker. Mit großem aber leider etwas kurzem Gitarren-Solo. Mindestens bis Drei zählen können D-A-D. Oder wie sonst soll man den Song-Titel „1st, 2nd & 3rd“ verstehen. Und die die Dänen liefern hier feinsten riffgetriebenen Rock’n’Roll ab. „The Ghost“ wird dominiert von schönen Gitarren-Melodien. Und wer denkt, bei „Speed Of Darkness“ geht so richtig die Fahrt ab, der irrt. Ein ruhiger Song, bei dem zu Beginn doomige Gitarren zu hören sind. Gegen Ende gibt es erneut ein Gitarren-Solo der Binzer-Brüder. Auch „Head Over Heels“ ist ruhiger Rock. Der Gesang von Jesper Binzer steht hier im Vordergrund, unterlegt von Gitarren-Licks. Und beim Solo scheinen die Gitarren förmlich zu singen. Einer der besten Songs des Albums. Dafür wird bei „Live By Fire“ von Beginn an richtig losgerockt. Die Twin-Gitarren und das Schlagzeug geben das Tempo vor, das während der Gesangs-Strophen ein klein wenig zurückgenommen wird.
Starke Gitarren-Hooks prägen den Midtempo-Rocker „Crazy Wings“. Bei „Keep That Mother Down“ hört man immer wiederkehrende harte Gitarren-Riffs. Der Refrain besticht durch eingängigen Satz-Gesang. Auch bei „Strange Terrain“ gibt es harte Gitarren-Riffs. „In My Hands“ ist dann wieder urwüchsiger Rock’n’Roll. Eine wiederkehrende Gitarren-Melodie fräst sich in die Gehörgänge ein. „Everything Is Gone Now“ bricht bisherige Geschwindigkeits-Rekorde. Gitarren und Schlagzeug treiben den Sänger an. Und D-A-D können es auch hymnisch, wie sie mit „Automatic Survival“ unter Beweis stellen. „Waiting Is The Way“ sorgt dann erneut für eine Tempo-Verschärfung. Lange musste der Hörer warten, aber ganz zum Schluss folgt die die Ballade „I’m Still Here“.
Zum Vorgänger-Album behauptete der Pressetext, D-A-D wäre die größte Rock Band Dänemarks. Nun ja, mit „Speed Of Darkness“ wurde erneut der Beweis angetreten, dass die Musiker ganz vorn mitspielen. Und nicht nur in ihrer Heimat, sondern weltweit. Das Album ist ein hochkarätiges Stück Hard Rock. Jeder einzelne Song versprüht unbändige Spielfreude. Da macht auch das Zuhören Spaß. Vierzig Jahre und kein bisschen leiser. Man kann gespannt sein, was die Zukunft noch bringt.
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN
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