VÖ: 17.05.2018
Label: Freya Records
Autor: David Kerber
Bewertung: 7 / 10
2012 entschieden sich die damaligen Vigilance Mitglieder Uwe Fleischhauer und Kai-Uwe Broek eine eigene Prog-Band zu gründen. Doch dauerte es einige Jahre, bis sich die oldenburgische Band entschied eigene Songs zu schreiben und ein Album zu produzieren. Nun, 2018, hat es endlich geklappt und man kann der Metal-Welt ein neues spannendes Prog-Album bieten.
Und dieses beginnt melodisch rockig. „At the end of all time” wartet mit tollen Riffs, einem catchy Refrain und der angenehm rockigen Stimme Izzys auf.
„Finger on the Trigger“ setzt dem Opener noch eins drauf und kommt wegen des Themas Krieg recht düster daher. Mit „Endless Fall“ folgt der erste von zwei Longtracks und knackt die 9-Minuten-Marke. Wie bei solchen langen Stücken üblich beginnt er bedächtig mit Keyboardflächen und Akustikgitarre, bevor er sich dann allmählich steigert und epische Riffs rausgehauen werden. Mit Einsetzen des Gesangs, driftet der Song wieder in ruhige Gefilde ab und bleibt bis zum Ende im Mid-Tempo-Bereich.
Und weil es so schön war, gibt es den zweiten Longtrack gleich im Anschluss, der aber gut zwei Minuten kürzer ist. Zum Anfang macht sich ein wenig orientalisches Flair breit, das aber bald von straighten Riffs abgelöst wird. Doch insgesamt konnte mich der Titel nicht wirklich überzeugen und gehört zu den Schwächeren des Albums.
„Walk the Thin Line“ ist ein fetziges Instrumental, bei dem die Musiker zeigen können, was in ihnen steckt. Geht ab wie Schmidts Katze. Beim vorletzten Titel „Devil’s Daughter“ darf Izzy wieder mitwirken und packt hier ihre wohl beste Gesangsleistung des Albums aus. Man nimmt ihr die Teufelstochter durchaus ab. Außerdem wartet der Song mit einer markanten Basslinie auf. Wahrhaft teuflisch.
Der Rausschmeißer ist dann wieder ein (kurzes) Instrumental, das im Gegensatz zum ersten ruhig ausfällt. Gitarrenspiel a la Gilmour zu seinen besten Zeiten trifft atmosphärische Keyboardflächen. Ein Song zum Träumen.
Die beiden Bonustracks sind die ersten beiden Songs nur mit deutschen Lyrics. Aber man muss schon genau hinhören, um den Text zu verstehen. Beim ersten Mal klingts ein bisschen merkwürdig, aber man gewöhnt sich schnell daran.
Cyrcus Flyght haben mit "The Clueless Caravan" ein sehr solides Debut hingelegt. Kompositorisch ist sicher noch Luft nach oben, sowohl in der Spitze als auch in der Breite. Denn bis zu den Vorbildern ELP, Spock’s Bears oder Eloy fehlt noch einiges was die kompositorische Qualität angeht. Nichtsdestotrotz können Fans dieser Bands hier gerne mal ein Ohr riskieren. Und Melodic Metal Fans sind hier sowieso an der richtigen Adresse.
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