VÖ: 1983
Label: Mausoleum Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
1983 brachte das umtriebige Label Mausoleum Records unter anderem auch das Debut Album der Belgier Crossfire, „See You In Hell“, heraus. Damit waren sie in bester Gesellschaft zu Bands wie Wildfire, Ostrogoth oder Killer. Was sich heute wie tiefster Underground anhört war damals aber schon ein gewisser Hype und diese Bands erfreuten sich auch ordentlicher Presse.
Musikalisch waren Crossfire typische Metal-Freaks der damaligen Zeit, und eiferten den Helden Accept, Judas Priest oder Scorpions nach. Für Crossfire stand ein recht kauziger, knödeliger Gesang mit hohen Screams, der teilweise etwas an Marc Storace von Krokus erinnert. Typischer speediger Heavy Metal meist ohne Schnörkel wurde gezockt. „Demon of Evil“ und „Killing a Cop“ ballern gleich gut rein, die Gitarristen Marc van Caelenberge und Rudy Van de Sype geben alles und wirken für ein Debut Album bereits sehr souverän. Der Sound des Albums an sich beinhaltet im Bezug auf heute allenfalls Demo-Charakter. Auf Platte mag das noch damals besser geklungen haben als danach auf CD.
Erst mit dem dritten Song „Magnificient Night“ wurden Crossfire abwechslungsreicher und streuten das ein oder andere Break ein. Von Midtempo bis Speed wurde das Tempo variiert. „Danger on Earth“ startet gar richtig verhalten, wird dann aber rasch rockig in bester Krokus-Manier und ein langes Gitarrenduell macht die Nummer zusätzlich interessant.
Der Rest ist in etwa ein Potpourrie aus den ersten vier Songs. „Fly High“ wechselt langsame Passagen mit Speedthemen ab. „Lover's Game“ ist ein Riff Rocker in AC DC Spuren und „Starchild“ paart Maiden Galoppel-Gitarrenläufe mit Krokus-Refrain, starken Riffs und einem Break mit langsamer Melodie. Zum Abschluß lassen Crossfire nochmal mit dem Titeltrack „See You In Hell“ eine schnelle Abfahrt vom Stapel.
Crossfire legten mit „See You In Hell“ ein vielversprechendes Debut in klassischer Metal-Art hin, wurden von einschlägigen Magazinen gehypt, legten noch ein beachtenswertes zweites Album nach und verschwanden dann, wie viele Mausoleum Bands, in der Versenkung. Eine Entdeckung dieser Band, falls man sie nicht kennen sollte, lohnt sich auf jeden Fall. Auch wenn der Sound dieses Albums alles andere als heutigen Ansprüchen gerecht wird. Für Fans von Krokus, Accept und klassischem Metal allgemein.
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