VÖ: 13.01.2023
Label: From The Vaults
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Walter Grosse, ehemaliger Bassist von Dark Fortress, ist jetzt endgültig wieder mit seiner Band Crom zurück, nachdem 2017 das letzte Album „When Northmen Die“ veröffentlicht wurde. Zwar gab es im Jahr 2021 eine weitere EP („Into The Glory Land“) mit dem der Labelwechsel zu From The Vaults vollzogen wurde, aber erst jetzt steht mit „The Era Of Darkness“ ein neues Vollzeitalbum an. Nach wie vor ist Walter der tragende Pfeiler der Band, für die Vocals, Gitarren, Chöre und den Bass zuständig. Seine Gefolgsleute Thomas Hagl (drums) und Steve Peyerl (solo guitar) sind aber großartige Mitstreiter im epischen Musikschaffen von Crom.
Der bekennende Bathory-Fan (hauptsächlich ab dem „Hammerheart“-Album) Walter Grosse hat sich mit Crom im Laufe der Zeit (die Band gibt’s immerhin bereits seit 1997) allerdings immer mehr wegbewegt von blackmetallischen Einflüssen und der epischen Ausrichtung mehr Entfaltung gewährt. Im Prinzip sprechen wir heute unterm Strich von epischem Powermetal mit leicht folkigen Momenten.
Mit dem Opener „Into The Glory Land“ und „Riding Into The Sun“ gibt’s gleich zwei Songs nochmals zu hören, die auch schon auf der letzen EP veröffentlicht wurden. Sind aber auch Tracks, die Pate stehen für den musikalischen Anspruch für den Crom anno 2023 stehen. Der Gesang von Walter kommt jederzeit klar, mit reichlich Pathos untermalt und erinnert ein klein wenig an Matthias Blad von Falconer. Beim Titelsong „The Era Of Darkness“ kommen am ehesten die Bezugspunkte zu Quorthon und Bathory zum Tragen. Allerdings in seichterer Ausführung, obwohl man hier schon erahnen kann, daß Walter Grosse seine Einflüsse hier zieht.
Neben viel choralen Refrains, welche die Schlachtenepik umrahmen, sind es auch immer wieder die Wechselspiele von epischem Semi-Bombast und ruhigerer Lagerfeuer-Stimmung, die den Reiz des Sounds von Crom ausmachen. Hier biedert man sich mitnichten an erfolgreiche Folkmetal-Bands an, sondern verbreitet seine eigenen Duftmarken, die typisch nordische Luft atmen. Bei „The Forsaken“ wird mit Akustik-Gitarre der gefallenen Brüder gedacht. Entsprechend melancholisch wirkt die Atmosphäre hier. Auch „A New Born Star“ zum Abschluß wirkt ähnlich, kommt allerdings hoffnungsfroher und positiver rüber.
Hatte man auf der „Into The Glory Land“-EP noch ein Bathory-Cover („Songs To Hall Up High) am Start, so haben Crom sich dieses Mal „The Last Unicorn“ von America ausgesucht. Na ja, kann man mal machen, hätte es aber nicht unbedingt gebraucht.
Crom führen mit „The Era Of Darkness” die Ideen und musikalischen Vorlieben des Walter Grosse fort. Epischer Powermetal mit einem Schuß Bathory, der sich vor den „neuen“ Epik Metallern wie Sanhedrin, Megaton Sword oder Visigoth keinesfalls verstecken muß. Vielleicht ein bisschen mit folkigerer Schlagseite sind Crom auf jeden Fall mit diesem Album eindrucksvoll zurück und machen auch durch den famosen Sound (gemixt und gemastered von V.Santura) eine kräftige Figur.
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