VÖ: 11.03.2016
Label: Metal Blade Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Die Chilenen Criminal, oder man muß mittlerweile besser sagen, die Briten-Chilenen, sind mittlerweile ja auch schon Veteranen im metallischen Musikbusiness. Denn bereits 1991 wurde die Thrash-Combo von dem immer noch aktuellen Sänger/Gitarrist Anton Reisensegger (typisch chilenischer Name !) gegründet, feuert die Truppe just ein neues Album mit Namen „Fear Itself“ aus der Hüfte. Geboten wird gewohnt qualitativ hoher Thrash Metal mit Death Zutaten und mancher Hardcore Pointe.
Allein der Gesang, oder besser das Geschrei von Anton ist von biestiger und äußerst aggressiver Natur, so daß man fast an der Grenze zu Gegrowle steht, allerdings mit verständlichen Lyrics. Das Album ballert permanent, ohne Verschnaufpausen und mit heftiger Schlagseite, von gebremstem Schaum keine Spur. Neu-Gitarrist Sergio Klein, ebenfalls mit südamerikanischen Wurzeln, zeichnet hier verantwortlich für die hervorragenden Leads, die teils sägend, teils rhythmisch, aber immer mit ordentlich Schmackes durch die Songs wirbeln. Es rifft ungemein und zusammen mit dem souveränen Drumspiel von Zac O’Neil nageln die Jungs ein ordentliches Brett zusammen.
Das geht nach einem verheißungsvollen Intro schon gut los mit „Down Driven“. Straighter Thrash Shooter mit angepisstem Gesang, der eher nach Venom’s Cronos klingt, als nach den typischen Thrash Shoutern. Immer wieder blinzeln mal Anleihen der südamerikanischen Thrash Kollegen Sepultura durch, gerade was die Räudigkeit in den Songs angeht. Genauso wütend klangen die Brasilianer in ihrem frühen Zeiten.
Lyrisch lassen Criminal der eigenen Wut ihren Lauf. Songs wie „False Flag Attack“, „The Needle and Knife“ oder „Deep in the Rot” klagen an und demonstrieren dies mit unbändiger Spielfreude- und Wucht. Eigentlich gibt es keinen Aussetzer auf „Fear Itself“, allerdings auch nicht den unbedingten Hit. „Animals to Gods“ vielleicht, daß zwischendurch mal mit einer melodischen Variante des Thrash aufwartet.
Fakt ist, daß Criminal auch im Jahre 2016 durchaus ihre Relevanz nicht verloren haben und eindeutig in der gehobenen Thrash Spur bleiben. Wer die etwas derbere Gangart, die trotzdem technisch sauber rüberkommt, bevorzugt, ist bei den Chilenen….ach ja…oder besser Briten-Chilenen bestens aufgehoben. Erwähnenswert ist auch das Cover-Artwork des rumänischen Künstlers Costin Chironeau, der auch schon Arbeiten für At The Gates oder Arch Enemy abgeliefert hat. Dieses unterstreicht den leicht punkig-corigen Charakter der Musik von Criminal. Gutes Paket !!
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