VÖ: 2018
Label: Eigenproduktion
Autor: Esther Kessel - Tamerus
Bewertung: 9 / 10
Die holländische Studioband Crescent Moon besteht aus den Brüdern Eric und Frank Peters sowie den Teenagern Bas und Tim (Zwillingssöhne von Frank). Ihr zweites Prog-Album heißt "Dissonance". Dieses Themenalbum spiegelt die Gesellschaft, unsere Zivilisation wieder. Krieg und Frieden und Aufbau des Lebens nach dem Krieg. Es geht auch um die Fragen: Wer sind wir? Sind wir auf dem richtigen Weg?
Zu Beginn von 'Civilization' hört man den skandiertern Satz:
"Töte das Schwein - schneide ihr die Kehle durch - verschütte ihr Blut"
Dann folgt eine Schießerei. Man hätte etwas härteres für mehr Wirkung gewünscht. Die Musik ist direkt rockender als auf ihrem Debütalbum "The Lidless Room". Die Wende hin zu einem ruhigeren Stück ist super! Aufgrund der Details und der Spuren übereinander bin ich bereits von diesem Eröffnungstrack überzeugt. "Scorched Earth" wird langsam aufgebaut mit Trompetenklängen, dem Wiehern von Pferden und Karren, die auf einer feuchten Oberfläche reiten. Frank trommelt einen Marsch, der zusammen mit dem Klavier und dem Klang von Streichern eine düstere Atmosphäre verleiht. Passend zu einem Schlachtfeld mit gefallenen Soldaten.
Die gesprochenen Worte in "The Thin Red Line" werden teilweise von der Musik übertönt. Dies schafft Balance. Die Blechbläser bilden eine schöne Kombination. Wieder hebt sich das Gitarrensolo von Chico Domeck hervor. Die einzelnen Parts sind ziemlich ruhig und bieten einen wundervollen Fluss. In der Zwischenzeit gibt es viel zu hören. Die Schichten in der Musik sind gut miteinander verbunden. Es gibt alle Arten von zusätzlichen Sounds / Samples werden hinzugefügt und es gibt viele Details zu hören. Wie der Klang von Bar Chimes und einem Xylophon.
Die Akustikgitarre in "The Fall" besitzt wunderschöne, warme Klänge. Etwas später einzelnen Elemente in der Musik wieder überraschend. Es gibt eine sehr gute Aufteilung zwischen Strings und Keys. Man hört ein paar mal coole Basstöne, immer mit einer Pause dazwischen. Unterdessen erzeugen die sphärisch gespielten Tasten ein angenehmes Spannungsfeld. Doch die geheimnisvolle Atmosphäre bleibt erhalten. Dieser Track endet und landet fast unbemerkt in "Castles Burning". Die Melodie sorgt dafür, dass man weiß, das dies ein anderer Track ist. In "Crossroads" gibt es ein paar leichte Kraakjes zu hören. Auch hier fällt auf, dass der Klang gut über die Kopfhörer verteilt ist. Der Übergang zu "Maelstrom" gelingt wunderbar. Diese letzte Nummer ist ebenso faszinierend. Und endet mit einem Marsch, der langsam verklingt.
Ich kann das Kunstwerk nicht unerwähnt lassen. 'Dissonance' wird als Hardcover-Buch mit CD ausgeführt. Margot Peters schrieb die Texte von Hand und fertigte die Zeichnungen. Dieses "Tagebuch" sieht wie ein Sammlerstück aus! Es passt perfekt zum Thema der CD. Dies ist nirgends "stark überladen", so bleibt das Album zugänglich. Die sanfte Stimme von Frank passt perfekt zum angenehmen Fluss des Ganzen. Er besitzt kein großes Spektrum in Bezug auf Tonhöhe und Lautstärke. Trotzdem besitzen Crescent Moon einen erkennbaren Sound. Was das Tempo anbelangt, musste der Gesang etwas mehr variieren. Auf der anderen Seite sind Gesang und Musik eine Einheit. Hier wird klar nachgedacht. Die Märsche sind fantastisch, lediglich in "Castles Burning" ist das Drumming ziemlich flach. Die Background-Vocals werden normalerweise wie ein Instrument verwendet. Die Stimmen verschmelzen gleichsam mit der Musik. Sampling wurde sehr häufig benutzt . Diese hinzugefügten Sounds bleiben immer im Dienst des Ganzen.
Teile der Melodien bleiben unheimlich schnell in deinem Kopf haften. Man hört immer neue Dinge. Es wird einige Zeit dauern, bis man die Tracks durch und durch kennt Schlimm ? Nein, nein. Denn es ist ein Album, das du immer wieder hören wirst !
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