VÖ: 29.11.2019
Label: Massacre Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8 / 10
Sie halten sich strikt an den Zweijahres-Rhythmus – die süddeutsche Symphonic Metal Band Coronatus. Nach “Raben im Herz” (2015) und “Secrets Of Nature” (2017) erschien nun Ende November das neunte Studio-Album “The Eminence Of Nature”. Erneut bei Massacre Records. Also alles beim Alten möchte man meinen. Jein. Auch dieses Mal gab es wieder Besetzungswechsel bei Coronatus. Nach dem endgültigen Ausstieg von Carmen R. Lorch wurde die Sopranstimme nun von Katharina G. Mann eingesungen. Der Anteil der männlichen Vocals (Teddy Nadj) wurde vergrößert. Und an der Gitarre steht mit Jörn Langenfeld ein Neuer. Altbewährt ist jedoch das Produzententeam aus Markus Stock und dem einzig verbliebenen Gründungsmitglied Mats Kurth. Wie schon der Vorgänger ist auch “The Eminence Of Nature” ein Konzept-Album zum Thema Natur. Dieses Mal geht es u.a. um Natur- und Klimaschutz, aber auch um die Natur des Nordens.
Was sich bereits auf “Secrets Of Nature” andeutete, hört man auch hier. Coronatus fügen ihrem Sound häufig Folk-Elemente hinzu. Das Geigenspiel von Kristina Jülich sorgt dafür. Sie ist somit eine feste Größe in der Band geworden. Deutlich zu hören schon beim Auftakt-Song “No Planet B”. Verstärkt wird das Ganze durch akustische Gitarren. Gleich zu Beginn kann man auch feststellen, dass die Sopranistin Katharina G. Mann ein vollwertiger Ersatz ist. Die Stimme gefällt mir auch etwas besser. Der rockige Gesang von Mareike Makosch passt auch sehr gut dazu. Zu “Midsommar” konnte man sich vorab auch schon ein Video anschauen. Hier übernimmt Teddy Nadj wesentliche Teile des Lead-Gesangs. Ein Song zu dem man das Tanzbein schwingen kann. Zusätzlich zur Fiedel sind hier auch Flöten zu hören. Im Video ist eine feucht-fröhliche Mittsommer-Fete zu sehen.
Es geht auch etwas härter, wie bei “S.O.P.” (mit viel bombastischen Orchester) oder “The Wilderness Of The North” (mit großen Chorussen). Einen Ruhepunkt setzt die Ballade “Echo Of Souls”. Mareike und Teddy singen hier im Duett, und laden, begleitet vom Violinen-Spiel, zum Träumen ein. “The Place I Love” erinnert dann eher an frühere Coronatus – mit weiblicher Doppelspitze am Mikrophon. Nach dem Mittanz-Folk-Rocker “Human Mania” und dem an Pirate Metal angelehnten “Set Sail To North” haben Coronatus noch eine Überraschung in petto. Bei “9000 Years Ago” hat sich Mastermind Mats Kurth wohl ein wenig von Manowar Gitarren Riffs inspirieren lassen. Vielleicht gefällt mir gerade deswegen dieser Song am besten. Eine große Metal Hymne zum Abschluss.
Zunächst fällt auf, dass “The Eminence Of Nature” komplett in Englisch eingesungen wurden. So manche der früheren deutsch Lyrics wirkten doch etwas gekünstelt. Dadurch soll wohl auch das internationale Publikum angesprochen werden. Obwohl es hier eine größere musikalische Vielfalt als auf dem Vorgänger zu hören gibt, wirkt es wie aus einem Guss. Das Songwriting ist ausgereifter als auf früheren Werken. Coronatus scheinen ihren Sound nun endgültig gefunden zu haben, irgendwo in der Schnittmenge zwischen, Rock, Metal und Folk. Im Review zu “Secrets Of Nature” hatte ich mir eine verstärkte Live-Präsenz der Band gewünscht. Vielleicht klappt es ja dieses Mal.
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