COLTRE - Under The Influence

Tracklist:

  • Lambs To The Slaughter
  • Crimson Killer
  • Fight
  • Plague Doctor
  • On The Edge Of The Abyss

Info:

VÖ: 31.07.2020

Label:  Dying Victims Productions

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7,5 / 10



Sie sind eine noch recht junge Band und haben sich erst 2019 zusammengefunden. Über die vorherigen Tätigkeiten der einzelnen Musiker ist zumindest mir nichts bekannt. Die Rede ist von den Briten Coltre, die auch gleich eine 4-Track-EP namens „Under The Influence“ aufgenommen haben, welche jetzt, ein paar Monate später, von Dying Victims Productions ergänzt um einen weiteren Song als vollwertiges Album herausgebracht wird.

 

Hört man die Musik von Coltre, glaubt man es kaum, daß die Jungs neu in der Szene sind. Alles klingt dermaßen angestaubt nach Endsiebziger Heavy Rock oder auch frühe NWOBHM, daß man meinen könnte, man hätte es mit einem vergessenen Überbleibsel der damaligen Zeit zu tun. Ob analog aufgenommen wurde, weiß ich nicht, klingt aber beinahe so. Meist typsich galoppierende Riffs und Rhythmen erinnern an frühe Maiden oder wie bei „On The Edge Of The Abyss“ an Thin Lizzy.

 

Sänger Marco Stamigna übernimmt auch die Rhythmus Gitarre und wie so oft bei geteilten Jobs Gitarre/Gesang rückt letzteres ein wenig in den Hintergrund. Schlecht ist die Stimme von Marco nicht, hat diese für 70er Jahre Hardrock typische, etwas nasale Stimmfärbung und begleitet die Songs mehr, als das man sie dadurch prägt.

Die Riffs von Daniel Sweed werden oft gedoppelt oder eben in Verbindung mit der Rhythmus Gitarre ergänzt. Viele Protagonisten der NWOBHM liegen nahe, man denke an Angel Witch, Diamond Head, die angesprochenen Iron Maiden. Aber auch Mercyful Fate schimmern ausgelöst durch manche Okkult Rock Anleihen ab und an durch.

 

Neben den Refrain lastigen Songs „Crimson Killer“ und „Lambs To The Slaughter“ ist vor allem das über 9 minütige „Plague Doctor“ das Herzstück des Albums. Viele ausufernde Instrumentalpassagen, ohne ins technisch frickelige abzudriften, lassen die Nummer in einer gewissen Früh-80er-Epik ertönen und zeigt, wie raffiniert unauffällig man ein solches Mammutstück aufziehen kann, ohne zu langweilen.

 

Leute, die mit der NWOBHM groß geworden sind und diejenigen, die immer noch auf den Sound Anfang der 80er Jahre stehen, dürfen sich von Coltre absolut angesprochen fühlen. Sicherlich haben wir es nicht unbedingt mit Großtaten zu tun bei den einzelnen Songs, aber alles geht gut ins Ohr, ist kompetent gespielt und biedert sich zu keiner Zeit irgendwelcher Erfolgsrezepte an. „Under The Influence“ steht unter dem Einfluß old schooliger Genres und ist auch nur für deren Fans geeignet. Mir gefällt's.




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