VÖ: 1984 (original) / 2017 (re-release)
Label: Neat Records (original) / Dissonance (re-release)
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Unumstößlich mit dem Begriff NWOBHM verbunden sind die 1979 gegründeten Cloven Hoof. Auch wenn die Band heute immer noch aktiv ist, beruft sich der Bandname mittlerweile nur noch auf Gründungsmitglied und Bassist Lee Payne. 1984, also zum Ausklang der New Wave Of British Heavy Metal, brachten Cloven Hoof ihr erstes Full-Length Album heraus, welches man selbstbetitelt ließ. Und dieses Album ist heutzutage wahrlich ein echter Klassiker des Genres.
Cloven Hoof zeichneten sich auf „Cloven Hoof“ durch messerscharfe Riffs, epische Strukturen und den unkonventionellen, aber genialen Gesang von David Potter aus. Damals benannten sich die Bandmitglieder als Fire, Earth, Water und Air. Keine Seltenheit, daß man damals auf Pseudonyme zurückgriff. Die Band startet ins Album mit dem Song gleich dem Bandnamen „Cloven Hoof“, ein nicht gerade eingängiger Track mit viel Riffgewalt und ersten epischen Tendenzen. Auch das folgende „Nightstalker“ ist quasi ein Titel im Bezug auf den Bandnamen, denn bevor man sich Cloven Hoof nannte, war man bereits als Nightstalker musikalisch unterwegs. Der Song ist deutlich aggressiver als der Opener, was sicher auch dem düsteren Thema geschuldet ist.
„Cloven Hoof“ besteht ohne Übertreibung ausschließlich aus Hits. Beispielsweise das nach dem Intro „March of the Danmed“ startende „Gates of Gehenna“, welches mit spitzen Screams und sakralen Chören aufwartet. Diese Chöre binden Cloven Hoof auf dem Debut immer wieder mal in die Songs ein, so daß die aufkommende Epik noch verstärkt wird. „Crack the Whip“, der Opener der B-Seite war der erste Song, der mir von Cloven Hoof je untergekommen ist. War dieser doch Bestandteil des legendären, ersten Metal-Hammer Samplers. Der Song ist der Smasher von Cloven Hoof, ein Stampfer, welcher mit sägenden Gitarren und viel Groove auftrumpft. Zusammen mit dem folgenden „Laying Down The Law“, wohl die eingängigsten Nummern des Albums. Letzteres besitzt den größten Hitfaktor, nicht zuletzt durch seinen genialen Refrain, den man bis heute nicht aus dem Kopf bekommt.
Zum Abschluß liefern Cloven Hoof noch den 9-minütigen Höhepunkt des Albums, „Return Of The Passover“, ab. Der Song ist Epik, Emotionen, technische Göttlichkeit und starke Gesangsleistung in Einem. Ein Track, wie aus einem Guß und der sorgt noch heute für meterdicke Gänsehaut beim geneigten Hörer. Als Zugabe für die Neuveröffentlichung bei Dissonance gibt’s noch Demo-Versionen von „Laying Down The Law“ und „Crack The Whip“ zu hören, sowie das nur vom ersten Demo bekannte „Road of Eagles“. Runde Sache.
„Cloven Hoof“ ist der Klassiker im Repertoire der Briten. Songqualität, welche die Band mit den Folgealben der 80er Jahre („Dominator“ und „A Sultan's Ransom“) und auch mit den späteren Alben nicht mehr erreichen sollte, auch wenn man im Prinzip bisher kein schlechtes Album veröffentlicht hat. Ein immer noch unterbewertetes Album für die metallische Ewigkeit und auch durch die gewisse Nähe zum US Metal eine prägende Angelegenheit für viele Epik Metal Bands. Großes Album !!
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