VÖ: 27.05.2022
Label: Massacre Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8,5 / 10
Die deutsche Power-Metal Institution Circle of Silence ist zurück, mit ihrem vierten Album „Walk Through Hell“. Im Vergleich zu früheren Alben konnten die Musiker dieses Mal wesentlich Mehr Zeit in Songwriting investieren. Eine der Auswirkungen der Pandemie. Epische Soli und Leadgitarren sowie ein bis zu 5-stimmiger Gesang verleihen dem neuen Album eine gewisse Epik. Produziert wurde das Album im bandeigenen COS Studio. Für den Feinschliff sorgte später Kai Stahlenberg im Kohlekeller Studio B.
Zunächst erschallt das obligatorische Intro „Down To Hell“. Und erschallt ist hier auch das richtige Wort. Kein epischer Schnickschnack, dafür von Beginn an melodischer Power Metal. Also eher ein zu kurz geratener instrumentaler Song. Also genau die richtige Einstimmung auf den sich nahtlos anschließenden Opener „Prisoner Of Time“. Hier leistet Schlagzeuger Peter Suppinger ganze Arbeit an der Double Bass. Und Nick Keim singt mit kratziger Stimme. Eher etwas Genre-untypisch, aber Abwechslung tut gut. Neben Drummer und Sänger wissen auch die beiden Gitarristen zu überzeugen, mit schnellen harten Riffs und Twin-Guitar-Soli.
Auch bei „Walk Through Hell“ steht das Schlagzeug im Vordergrund. Ein Gitarren Fade-In leitet über in den Hochgeschwindigkeits-Metal. Zum längsten Stück auf dem Album „United“ kann man durchaus geteilter Meinung. Es gibt Kollegen, die von diesem Song enttäuscht sind. Ich bewundere aber erneut den Schlagzeuger, der seine Mitstreiter zu Höchstleistungen anspornt. Es folgt der Midtempo-Stampfer „I Am Fear“. Hier wie auch bei den anderen beeindrucken die mehrstimmigen Chorusse. Bei „At War With Yourself“ treten die Musiker dann wieder auf das Gaspedal.
Bevor sie zu DEM Höhepunkt des Albums überleiten, der Metal-Hymne „Triumph Over Tragedy“. „I Want More“ ist erneut ein Midtempo-Stampfer, äußerst rhythmisch angelegt. Und so setzt sich das bei den letzten drei regulären Songs fort, Hochgeschwindigkeits-Metal ohne angezogene Handbremse, ganz egal ob „The Curse“ oder „Far Beyond The Sun“. Lediglich „God Is A Machine“ tendiert wieder in den Midtempo-Bereich. Häufig hört man da eine leichte Speed-Thrashige Schlagseite. Was folgt sind die beiden Bonus-Tracks „This Is War“ und „Fire“, die auf der Vinyl-Version fehlen.
Circle of Silence geben fast eine Stunde Vollgas. Aber das ist kein tumbes Geballere sondern melodischer Power Metal auf hohem Niveau. Ein sehr gutes Beispiel, wie produktiv und kreativ man die konzertfreie Zeit nutzen konnte. Eine absolute Kauf-Empfehlung für den geneigten Metal-Fan.
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN
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