VÖ: 09.02.2018
Label: Mighty Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist „These Hollow Gods“ das Debut Album der Briten Chasing Ghosts. Die Band existiert auch noch nicht so lange, irgendwo um 2015 rum sollte wohl das Gründungsjahr liegen. Musikalisch hat man sich Vorbilder a'la Anathema, Lacuna Coil, Paradise Lost oder auch Moonspell ausgesucht. Ein Stück weit fließen diese Einflüsse auch mit in die Musik auf „These Hollow Gods“ ein, ohne aber im Ganzen an ein dieser Bands zu erinnern.
Lee Brueton hat die Band gegründet und wenn man sich vor Augen hält, daß er neben dem Bass auch für Keyboards/Synths zuständig ist, weiß man, daß Tasteninstrumente durchaus ein gewichtiges Element im Sound von Chasing Ghosts spielen. Die Songs sind mit vielen schönen Melodien durchsetzt, wandern mal von traditionell progressiv in die Moderne und können durchaus in der Breite überzeugen. Der Gesang von Nelson Cancini ist recht düster und generell kann man sagen, daß die Band reichlich Elemente aus Dark Rock/Metal und Gothic mit einfliessen lässt.
Der Opener „Everything Changes“ zeigt den Weg vorzüglich. Tolle Gitarrenmelodien treffen auf emotional dunklen, aber auch durch Verzerrungen manchmal modernen Gesang und im Refrain legt man Wert auf Eingängigkeit und Ohrwurmcharakter. Dies setzt sich prinzipiell auf allen acht Songs fort, mal mit härterem Anschlag, mal etwas gemäßigter. Das faszinierende Gitarrenspiel von Harry Mitten (Lead) und Ashley Clark (Rhythm) legt den Grundstein für wundervolle Melodiebögen und erinnert manchmal gar an die Genialität einer Band wie Insomnium. Am emotionalsten und gänsehautfördernsten ist dabei der Song „Dark Skies“, der dich mitnimmt auf eine dunkle aber dennoch erhellende Reise, welche dich emotional durchaus berührt.
„These Hollow Gods“ wird nie zu metal-lastig, sondern zieht seinen Reiz aus harmonischen und teils elegischen Elementen gepaart mit dem tragisch-düsteren Gesang, der teils modern dies aber nie übertreibt. Als Vergleich zieht sich mir hier die Band Starset, falls die jemand kennt. Das Einzige was vielleicht der Band noch fehlt, ist die Hitdichte. Wo der Opener noch in die richtige Richtung zeigt, was airplay-versprechendes Songwriting betrifft, fällt dies in Folge doch ab und man konzentriert sich mehr auf die Intensität und die Dichte der Emotionalitäten. Das ist zwar nicht schlecht, aber der ein oder andere Killer-Refrain mehr hätte es dennoch sein können.
Trotzdem ist „These Hollow Gods“ ein hervorragendes Debut Album von Chasing Ghosts, welches sich Fans der eingangs erwähnten Bands bedenkenlos anhören sollten. Ohne allerdings die absolut gleiche musikalische Schiene erwarten zu wollen.
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