CHASE RICE - I Hate Cowboys & All Dogs Go To Hell


Tracklist:

  • Walk That Easy
  • All Dogs Go To Hell
  • Way Down Yonder
  • Key West & Colorado
  • Bench Seat
  • Life Part Of Livin'
  • Bad Day To Be A Cold Beer
  • Oklahoma (feat. Read Southall Band)
  • I Walk Alone
  • Sorry Momma
  • If I Were Rock & Roll (Album Version)
  • Goodnight Nancy (feat. Boy Named Banjo)
  • I Hate Cowboys


Info:

VÖ:  10.02.2023

Label: Broken Bow Records / BMG


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  9 / 10



Wie es oft vorkommt im US Countrymusik Segment werden Künstler, die in den Staaten äußerst erfolgreich sind, bei uns nicht unbedingt sofort bekannt. Das war bei Jason Aldean so, dessen letzten beiden Alben ihr hier bei uns auch rezensiert lesen könnt und das ist auch so bei Chase Rice. Der Junge hat sich quasi nach oben gekämpft, von namhaften Promis im Musikgeschäft und auch sonst gelernt und bereits die US Charts geknackt. Auch in den Streaming Charts ist Chase Rice bereits ein ganz Großer. Hier in Deutschland hat er im Jahr 2019 eine beachtlich gut besuchte Akustik-Show Tour absolviert und jetzt schickt er uns das Album „I Hate Cowboys & All Dogs Go To Hell“ über den großen Teich.

 

Die dreizehn Songs des Albums haben alle einen persönlichen Bezug und stellen das bislang recht aufregende Leben des Countryrock-Künstlers ins Licht. Sein leider verstorbener Vater wäre sehr stolz auf ihn. In diesem Bewußtsein hat Chase eben diesen Vater als Albumcoverbild gewählt. Nicht alle Songs stammen ausschließlich aus seiner Feder. Die Hilfe vieler Bekannter wie Brian Kelley, Corey Crowder oder John Byron wurde den Tracks des Albums dienlich. Die Musik von Chase Rice basiert natürlich auf US amerikanischem Country(Rock), bedient sich aber vieler Stilelemente und biedert nicht allzu sehr an Westernsounds an. Irgendwie erinnert er dabei, auch stimmlich, an die Soloarbeiten des Kanadiers Bruce Guthro, bekanntlich der zweite Sänger der inzwischen in Rente gegangenen, schottischen Folkrock-Band Runrig.

 

Das Songmaterial auf „I Hate Cowboys & All Dogs Go To Hell“ umfasst Easy-Listening-Songs wie den Opener „Walk That Easy“, das fröhlich lässige „Goodnight Nancy“ und den swingenden Groover und Hommage an Chase‘ Mutter „Sorry Momma“ mit hymnischem Refrain. Es gibt aber auch einige besinnlich, Akustik-Gitarren-gesteuerte Nummern wie die mit Moll-Piano unterlegte, schöne Ballade „Bench Seat“ inklusive Oh-Oh-Oh-Chor. Oder das zuerst gezupfte und dann immer intensiver werdende „I Walk Alone“ mit elegischen Gitarrenmomenten. Auch die mit Slide-Gitarre daherkommende Abschlußnummer „I Hate Cowboys“ ist ruhigerer Natur, mit tollem Gesang und kurz dynamischer Passage.

 

Am ehesten Western-Feeling erfährt man zu Beginn von „Oklahoma“, einem fast acht-minütigen Track mit mehrstimmigem Refrain, der im Verlauf hardrockiger und zu einem klassischen Midtempo-Rocker wird. Auch der Freeway-Smasher „Key West & Colorado“, der mit melodischer Slide-Gitarre glänzt, belegt den Hang von Chase Rice zum „Naturburschen“-Rock. Das er dabei nicht alles bierernst nimmt beweist „Bad Day To Be A Cold Beer“. Ein Songtitel, den er dem Spruch eines US PGA-Golfers verdankt und musikalisch ein flotter, grooviger Stampfer daraus wird. Nein, Chase Rice hält sich nicht an stilistische Vorgaben oder Zwänge, verbleibt aber dennoch immer in den Weiten des amerikanischen Country Rocks.

 

 

Ähnlich wie Jason Aldean lohnt es sich also auch absolut den aufstrebenden Musiker Chase Rice zu entdecken, dessen Musik man auch dann äußerst gut konsumieren kann, wenn man eigentlich sonst nicht viel mit Country Musik zu tun hat. Die Bandbreite bis hin zu Folk und Hardrock macht’s aus und lässt durchaus die Prognose zu, daß dieser Junge auch in unseren Breitengraden äußerst erfolgreich werden kann. Darauf ein Cheers Chase Rice !! Der Vater wäre wahrlich stolz.



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