VÖ: 05.04.2018
Label: Painted Bass Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
„In Your Face Powerrrock With Catchy Hooks“...so umschreibt das Label die Musik der holländischen Formation Chapter 7. Und ja, das trifft es prinzipiell nicht schlecht. Chapter 7 verorten ihre Musik durchaus im (US amerikanischen) Hardrock, der Elemente der 80er/90er Jahre genauso wenig ausspart, wie moderne. Alice In Chains, Black Stone Cherry und Puddle Of Mud werden als Vergleiche angegeben. Irgendwo zwischendrin finden wir Chapter 7.
„Frozen Fields“, der Name ist diesmal nicht Programm, denn kalt ist die Musik der Holländer keineswegs, stellt nun das zweite Album dar, welches mit 11 überaus eingängigen Songs überzeugen kann. Dabei werden die Hardrock Stile bunt durcheinandergemischt. Sänger Jeroen Bruers intoniert mal mit lässig kantiger Rauhstimme, so daß die dunkle Sonnenbrille quasi aus den Boxen schaut, dann wieder mit klarer, recht hoher Melodic Stimme, die durchaus auch mal an Asia oder Toto erinnert.
Refrains sind sowieso immer das Ding solcher Kapellen, da machen Chapter 7 keine Ausnahme. Schon beim Opener „Little By Little“ wird der Refrain strapaziert, so daß in Verbindung mit kräftiger Hardrock Gitarre (Dennis Cruyssen) eine kleine Rockhymne entsteht. Bei „Down“ kommt dann das Wechselspiel zwischen rauhem Gesang und melodischer Stimme zum Tragen. Der Song ist auch gleich etwas abwartender als zuvor und der Refrain besteht eigentlich nur aus dem Wort „Down“, welches zig-mal wiederholt wird. Coole Nummer mit überraschenden hohen Screams zum Schluß.
So pendeln die 11 Stücke immer zwischen dieser Art des Musikgestaltens hin und her. Fröhlichere Vibes („No One“), was hauptamtlich durch mehrstimmigen Gesang erzeugt wird, mal ein poppigerer Refrain („On My Own“) oder mal düsterer („Ride On“)....was alle Songs eint ist ein toller Groove, der sich aus den Boxen wälzt, sowie ein Gespür für amtiliche Hooklines.
Auch wenn's moderner wird („Rise Against“) mit tiefer gestimmten Gitarren... Wüstenstaub-Dampf trifft immer auf melodischen Gesang und entsprechende Refrains. Das Wort Rockhymnen kann man bei Chapter 7 ruhig in den Mund nehmen, auch wenn alles nicht so nachhaltig im Ohr bleibt, wie bei Edelprotagonisten dieser Musikgattung. Denn beispielsweise „Highway“ kommt über Durchschnitt nicht hinaus.
Dennoch ist „Frozen Fields“ ein echt gutes Hardrock Album und Freunde oben erwähnter Bands können beruhigt zugreifen bei Chapter 7. Auch das Artwork ist ganz hübsch, also allesamt eine runde Sache.
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