VÖ: 24.06.2022
Label: Pure Steel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Eine gesunde Mischung aus melodischem Progmetal und leicht symphonischem Powermetal spielen die Amis Chaos Frame. Anscheinend haben persönliche Rückschläge die Band ausgebremst, denn das letzte, zweite Album „Paths To Exile“ ist bereits von 2015. Damals wohl noch mit mehr Extremmetal-Komponenten hat man sich nun auf dem neuen Album „Entropy“ endgültig an den oben genannten Genres orientiert und erinnert sehr oft an Bands wie Stratovarius.
Die beiden Gitarristen Andy Xions und Matt Hodsdon (gleichzeitig auch Bassist) machen ihre Sache gut und legen mit progressiven Riffs, die aber nie zu vertrackt rüberkommen, eine feine Grundlage für anspruchsvolle, dennoch ins Ohr gehende Songs. Erstmals auf diesem Album ist ein richtiger Drummer (Andrew Julkowski) mit an Bord, der nicht unerheblich für die gemäßigtere und elektronischere Ausrichtung von Chaos Frame verantwortlich ist. Sänger Dave Brown unterstreicht da noch die Stratovarius Vergleiche, singt er doch wie ein Mischung aus Timo Kotipelto und Steve Walsh von Kansas.
Eingerahmt von den beiden „Entropy“-Konzeptstücken „The Timeplace Shatters (Entropy Pt. I)" und dem Finale „Forever Is Nothing (Entropy Pt. II)“ liefern die US Progmetaller meist flotte Songs ab, die gleichermaßen Stratorarius - /Evergrey- / und Kamelot-Fans zufriedenstellen dürften. Als Anspieltip sei hier das sphärisch starke „Skyscraper“ genannt, eine Nummer wie aus einem Guß. Aber auch Songs wie „Voluntary Extinciton“, „The Late Goodbye“ oder „To Reap And Never Sow“ können was. Dazu darf man auch den ein oder anderen Kansas-Querverweis nennen, der nicht nur durch die Stimme von Dave Brown begründet ist.
Alles in allem ist „Entropy“ zwar keine Innovation im melodischen Power-Progmetal, aber dennoch ein gutes Album mit einigen ansprechenden Songs. Chaos Frame kann man sich also durchaus mal merken, wenn man auf diese Art von Musik steht. Gute Musiker, gute Platte ohne arg zu viel Firlefanz außen rum. Zwei Gäste gibt’s auch noch. Und zwar Jonah Robertson, der bei „Voluntary Extinction“ das Mikro in die Hand nimmt und Fred Colombo, der bei „The Late Goodbye“, dem ruhigsten Stück, ein paar Piano-Klänge hinzugefügt hat. Runde Sache, das Album.
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