VÖ: 25.01.2019
Label: SAOL
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Ceild aus Frankreich sind nicht mal eben eine Band für Zwischendurch. Dafür machen es die rein instrumental zu Werke gehenden Jungs dem Hörer nicht einfach, die Kompositionen zu konsumieren. 2014 gegründet hat man mit „A View“ nun das zweite Album herausgebracht, voll mit Klangkaskaden, die alles sind nur nicht eingängig.
Wie gesagt, Gesang gibt’s nicht. Da könnte man ein bisschen eine Art Long Distance Calling vermuten und progressiv avantgardistisch ist die Musik von Ceild auch. Aber im Bereich von Melodien sind die Franzosen weit von den Deutschen entfernt. Ceild erzeugen ihre Klangfarben mittels zweier Gitarristen (Charles Ferec, Clement Bodin), die meist zerfahren, gegenläufig und düster auftreten. Der erste Song „A View...“ ist bereits typisch für den Sound. Fängt bedrohlich an, Gitarren, Bass und Drums hobeln modern progressive Späne, die sich weit im Universum verstreuen.
Fremd, ungewöhnlich und mitunter sehr sperrig liefern Ceild in den neun Songs ab, wobei man sich meist vertrackter Rhythmen und frickeligen, teils harten Gitarrenspielereien bedient. Das ist zum Teil spannend, zum Teil aber fast an der Belastbarkeitsgrenze. Ein Wellenrauschen zu Anfang bei „Sailed“ versucht klangliche Harmonie und immer wieder ruhige Parts fahren in den Songs die Intensität der harten Anschläge herunter. Meist herrscht aber die bereits erwähnte Sperrigkeit und Disharmonie.
Die Drums ballern ab und an recht schnell wie bei „Elephant“ oder „Erased“, das meiste spielt sich allerdings im Midtempo ab, wenn nicht gerade ein ruhiger Part ansteht. Atmosphärisch können die Franzosen auch, wie sie beispielsweise beim kurzen Zwischenspiel „Vibration“ beweisen und mit tieferen Tönen inklusive Violinenklängen operiert man zudem (ebenfalls „Elephant“). Was sich hier aber wie allerhöchste Abwechslung anhört, ist in Wirklichkeit nicht so dermaßen ausgeprägt. Vieles klingt schon etwas gleichförmig und wiederholt, dennoch werden gerade Notenfreaks den Nummern einiges abgewinnen können.
Wie gesagt, zum nebenbei anhören sind Ceild alles andere als geeignet, eine Klientel, die der Band zugeneigt sein kann, wird es trotzdem geben. Schwieriger Stoff.
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