VÖ: 07.09.2018
Label: Dissonance Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Cauldron sind ein US (Melodic) Power Metal beeinflusste Band aus Kanada. 2006 gegründet aus den Aschen von Goat Horn brachte die Kapelle bisher 4 Alben raus, zuletzt 2016 „In Ruin“. Wird also mal wieder Zeit für ein neues Album und dieser Tage ist es so weit mit Album Nr. 5 called „New Gods“.
Aushängeschild ist sicherlich Sänger und Bandgründer Jason Decay, der mit toller klarer Stimme und hoher Melodiösität die Songs veredelt. Prinzipiell könnte man bei Cauldron Vergleiche anstellen mit Dokken, denn die saubere, in den Vordergrund produzierte Gitarrenarbeit von Ian Chains (ex-Thor) ähnelt der eines George Lynch in den 80ern, als Klassiker wie „Back for the Attack“ entstanden, doch sehr. Somit ist „New Gods“ quasi ein Muß für alle Freunde des gepflegten, amerikanisch geprägten Melodic Power Metals.
Die Scheibe enthält einige potentielle Hits, angefangen beim starken Opener „Prisoner Of The Past“, der mit mehrstimmigem Refrain inklusive Ohrwurmcharakter punktet. Übermäßig schnell wird’s bei Cauldron nie, man agiert doch eher im Midtempo-Bereich. Auch „Letting Go“ und „No Longer“ schlagen in die ähnliche Kerbe, mit unwiderstehlichen Refrains und druckvollen, recht harten Riffs.
Bei „Save The Truth – Syracuse“ beginnt man ähnlich, lässt den 6-Minüter allerdings mit zweiminütigen instrumentalen Gitarrensound-Verzerrungen (Synthies !) ausklingen. Erschließt sich mir jetzt noch nicht unbedingt, warum die Band das so wollte, aber na ja...etwas unnötig, stört aber im Endeffekt auch nicht wirklich.
Eine Ballade, die man eventuell erwartet hätte, fehlt auf „New Gods“. Lediglich „Together As None“ legt sehr viel Wert auf Mainstream und man könnte die Nummer der Zielgruppe von Frauen zuordnen. Etwas plüschig, dennoch weder balladesk noch süßlich. Radiotauglich halt. Mit „Isolation“ gibt es dem Titel entsprechend eine recht düstere Instrumentalnummer und beim Abschlußsong „Last Request“ ziehen die Kanadier die Zügel noch mal an, nach flottem Beginn aber nicht wirklich speedig.
Cauldron könnten durchaus der 80er Jahre Hochzeit des US amerikanischen Power Metals entsprungen sein. Für reine US Metal Bands sind sie zu refrain-orientiert und für reine US Hard Rock /Hairspray Bands zu versiert und härter ausgerichtet. Wie gesagt den Vergleich zu alten Dokken und eventuell noch W.A.S.P. kann man durchaus gelten lassen, in diese Nische passen Cauldron allemal.
„New Gods“ ist ein echt starkes Album für Freunde melodischerer Töne, die aber trotzdem Songs mit ordentlich Schmackes bevorzugen. Nicht umsonst heißt „Cauldron“ ja „Kessel“ und Dampf unterm Kessel hat die Band zur Genüge. Zusammen mit dem tollen Gesang von Jason Decay und den wirklich gut umgesetzten mehrstimmigen Refrains eine komplett runde Sache.
Kommentar schreiben