CAIRO - Cairo

Tracklist:

  • Conception
  • Season Of The Heart
  • Silent Winter
  • Between The Lines
  • World Divided
  • Ruins At Avalon's Gate

Info:

VÖ:  1995

Label: Magna Carta


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Cairo waren (oder sind immer noch ?) eine US amerikanische Progband, die sich Anfang der 90er Jahre gegründet im Terrain von Bands wie Yes, ELP oder auch Pink Floyd bewegte. Das letzte Album der Band („Time and Legends“) kam 2001 heraus, seitdem hat man von Cairo nichts mehr gehört. Gehen wir also davon aus, daß sich die Band mittlerweile aufgelöst hat.

 

Das Album, um welches es hier geht, ist das selbstbetitelte Debut und erschien 1995 auf dem Magna Carta Label. „Cairo“ besticht zum einen durch hervorragenden, Yes-beeinflussten Gesang von Bret Douglas, der leider 2011 verstarb, sowie komplexen, keyboardlastigen Strukturen, denen starke Refrains gegenüberstehen. Überhaupt ist die Instrumentalfraktion auf dem Album vom Feinsten. Atmosphärisch melodische Gitarrenpassagen von Luis Maldonado harmonieren glänzend mit den Keys/Synthies von Mark Robertson. Und auch die Drums von Jeff Brockman legen ein gutes Fundament für klasse Progkunst.

 

Das Quasi-Intro „Conception“ legt mit leicht fernöstlicher Note vor. Dominante Keys und Gitarren werden hier bereits deutlich. Das folgende „Season of the Heart“ bedient sich sofort einer Länge von über 10 Minuten. Hierbei wirkt der Auftakt verspielt und klingt etwas nach Saga, der mehrstimmige Refrain im Yes-Stil harmoniert bestens mit abwechselnd schnellen und ruhigen Passagen. Auch Erinnerungen an Supertramp werden wach, starke Gitarrenmelodien beeindrucken.

 

„Silent Winter“ kommt ungleich dramatischer rüber, beginnt mit Gitarre/Keys mystisch und bereichert den Sound mit symphonischen Elementen. Der Gesang passt wiederum hervorragend und im Verlauf nimmt die Härte zu, was den Song in den Bereich rockigen Progmetals wandern lässt.

 

Mit „Between The Lines“ wird’s nach einem Orgelintermezzo sehr intensiv mit hohen Screams im Refrain, ausführlichen Gitarrenläufen und virtuosen Keyboardsoli. Erneut reicht der Song an die 10 Minuten Marke heran.

Auch „World Divided“, welches verklärt beginnt, knackt diese Songlänge locker, integriert erstmals aber auch Pianoklänge. Der Aufbau ist abermals mystisch gehalten und der Song zieht seine Honoration aus einem amtlichen Keyboardsolo.

 

Das Herzstück des Albums folgt allerdings zum Schluß mit „Ruins at Avalon's Gate“. Über 22 Minuten beträgt die Spielzeit dieses Monuments, das äußerst sperrig beginnt und erst nach 6 Minuten den Gesang einsetzen lässt. Die Nummer ist ziemlich fordernd mit ruhigen Momenten und Piano, vielen Synthies, mehr Gesang zum Ende hin und abschließendem Glockengeläut. Allerdings kann man nicht verschweigen, daß der Song ziemlich viel Längen hat, und zwischendurch Gefahr läuft, zu langweilen. Hier war der Anspruch definitiv höher als die Umsetzung und es gibt weitaus bessere Mammutwerke im Progrock-Bereich als diesen hier.

 

Dennoch ist „Cairo“ ein sehr gutes Album in der Schnittmenge von Progressive Rock und Progmetal, das Freunde von Yes, ELP und Saga genauso gefallen dürfte wie Fans härterer, progressiver Töne. Auch die Folgealben sind Empfehlungen wert. Schade, daß man danach nichts mehr von Cairo gehört hat.   



Kommentar schreiben

Kommentare: 0