VÖ: 30.04.2021
Label: Dying Victims Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Man bezeichnet sie als Metal Punks, die Italiener von Bunker 66, die mit „Beyond The Help Of Prayers“ nun ihr bereits sechstes Album herausbringen. Tatsächlich spielen sie aber eine old schoolige Variante des Black-/Thrash Metals mit ein paar Schlenkern zum Doom und kultigen Heavy Metal. Viel Platz für Melodien bleibt da nicht, wenn das Trio die neun Songs des Albums aus den Boxen haut. Der Sound ist natürlich kein Hochglanz, sondern müffelt stark nach Underground und ist für „nette“ Menschen vielleicht etwas zu roh.
Markant bei Bunker 66 ist der „Gesang“ von Damien Thorne, der mit Echo unterlegt meist heiser durch die Gegend brüllt. Manchmal erinnert er in hysterischen Momenten ein wenig an Erik Danielsson von Watain. Lediglich bei zwei Songs wird auch mal „clean“ gesungen, wenn auch nicht durchgängig. Gleich der Opener „To The Gates Of Death/Lair Of The Profaner“ arbeitet im Refrain mit cleanen Passagen, was einen Schuß Epik in den derben Thrash der Band bringt. Dennoch gehen Bunker 66 weitestgehend kompromislos zu Werke, und fräsen mit Bass und Gitarre viel Aggression in die Gehörgänge.
Daß die meisten Songs des Albums irgendwo im Bereich alter Venom und Black Metal Bands wie Carpathian Forest unterwegs sind, zeigen Songs wie „The Blackest Of Omens“, das bezeichnende „The Rite Of The Goat“ oder auch „Malicious...Seditious“. Über allem thront der völlig entrückte kehlige Kreischgesang. Die Songs kommen recht schnell rüber, schleppender und doomiger wird’s aber auch mal, so daß beispielsweise der Titelsong „Beyond The Help Of Prayers“ durchaus einen feinen Celtic Frost Touch beinhaltet.
Das Label verspricht viele Zutaten im Waschzettel des Albums. Dies reicht von eben Venom und den gleichgearteten Bulldozer über Discharge und Gang Green bis hin zu Exciter. Nun, könnte man in einzelnen Passagen so zustimmen, aber das Gesamtbild ist doch eher vorrangig dem Black-/Thrash zuzuordnen.
Bunker 66 sind definitiv nicht für die breite Masse gedacht, dafür sind Sound und Ausrichtung viel zu derb. Dem Underground Schnüffler, der nach Perlen dieser Musikrichtungen sucht, dürften die Italiener aber sicher sehr gelegen kommen. Für Genre-Liebhaber eine Empfehlung, für sensible Menschen eher nicht.
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