VÖ: 27.03.2020
Label: Silver Lining Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Die südwalisischen Rocker Buffalo Summer sind endlich zurück mit ihrem neuen Album „Desolation Blue“. Auch mit ihrem dritten Album bieten uns die Briten allerfeinsten Classic Rock an, der natürlich Protagonisten der Szene wie Led Zeppelin oder Whitesnake zitiert, aber mit ganz eigener Duftmarke rüberkommt.
Grund dafür sind die wahnsinnig tollen Grooves, welche die Rhythmustruppe Johnny Williams (guitars), Darren King (bass) und Gareth Hunt (drums) anbietet. Da bleibt kein Fuß still und es klingt alles dermaßen ehrlich und erdig, daß man das Album immer wieder gleich nochmal auflegen will. So startet „The Power & The Greed“ recht langsam, steigert sich aber immer mehr in starken Hard Rock Riffs. Leichter AC DC Touch in der Eröffnungsgitarrensequenz lässt sich bei „Hit The Ground Running“ nicht leugnen. Sehr drumintensiv und mit fantastischen Slide-Gitarren verändert sich die Nummer aber rasch zum reinrassigen Fußstampfer. Mehrstimmiger Refrain inklusive Hey!-Shouts vollenden dieses Classic Rock-Geschoss. Ach ja, müßig zu sagen, das Sänger Andrew Hunt mit einer tollen Rockstimme gesegnet ist und perfekt zu dieser Musik passt.
Buffalo Summer liefern neben stampfenden Groovern wie „If Walls Could Speak“ mit äußerst dynamischen Riffs auch mal Songs im Singer Songwriter Stil („The Mirror“), bluesigen Rockwalzer der Marke „Dark Valentine“ mit tollem Wah-Wah-Solo von Johnny Williams, sowie auch mal langsamere Töne beispielsweise in Form der tollen, recht harten Halbballade „Last To Know“, die nach ruhigem Akustik-Gitarren/Gesang Anfang an Dynamik gewinnt und tolle Melodien spendiert.
Die absolute Übernummer bringt die britische Formation allerdings mit „When You Walk Away“. Durchgehend im Midtempo gehalten haben wir es hier mit einem sehr intensiven, nahezu bombastischen Rockstück zu tun, die fetten Riffs und Rhythmen lassen einen fast erdrückt zurück. Eine fantastische Angelegenheit.
Dem flotten Rocker „Everybody's Out For Number 1“ könnte man etwas zwiespältiger gegenüberstehen. Straight und fast schon sleazig beinhaltet dieser einen etwas poppigen Refrain. Dagegen groovt das darauf folgende „Untouchable“ umso heavier, formvollendet durch ein fettes Solo. Zum Abschluß lassen Buffalo Summer mit „The Bitter End“ entgegen dem Songtitel fröhliche Stimmungen auf den Hörer los, leichter Rock der vor sich hin fliegt. Zuletzt wird man mit „Pilot Light“ dann noch mal balladesk, diesmal eher auf melancholische Art.
Mit „Desolation Blue“ liefern Buffalo Summer eines der besten, faszinierendsten Classic-Heavy Rock Alben der letzten Jahre ab. Bis auf ganz kleine Details überzeugt jeder der 12 Songs auf ganzer Linie und die Waliser legen die Meßlatte immens hoch. Eigentlich kann man diese Art von Musik nicht besser spielen. Die Gitarren sind dermaßen dicht und intensiv, der Gesang over the top und die Basis erdiger als die Erde. Ein absolutes Highlight und Muß für Liebhaber bester Rockmusik. Viel mehr geht nicht.
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