VÖ: 30.10.2020
Label: Sony Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: --- / ---
Die Briten Bring Me The Horizon sind mir erst seit einem Wacken Auftriff bekannt, der im TV übertragen wurde. Damals schon wusste ich nicht so recht, was ich mit dieser Band anfangen soll. Teilweise endete die Herangehensweise des Konzerts in krudem Krach, dem man schwer irgendeine Relevanz anerkennen konnte. Nun also folgt mit „Post Human: Survival Horror“ eine EP, die vermutlich der Auftakt einer kleinen EP-Serie darstellt. Und ganz ehrlich, auf dieser EP werden Stile miteinander vermischt, daß man sich allen ernstes fragt, was das Ganze sein soll.
Ursprünglich im Metalcore unterwegt, legen Bring Me The Horizon auf der EP viel mehr Wert auf Dance-Beats, Techno-Geballer und Computersounds. Man fragt sich beim Hören demnach, ob hier wirklich irgendein Instrument organisch eingespielt wurde. Dabei kann man dem Opener „Dear Diary“ noch am ehesten typischen Metalcore Charakter attestieren mit hysterischem Geshoute von Sänger Oliver Sykes, kratzigem Sound und etwaigen Industrial Vibes.
Doch schon das folgende „Parasite Eve“ lässt einem die Lust auf die EP irgendwo vergehen. Komische Frauenstimmen zu Beginn, programmierte Computersounds und ein ganz schlimmer Beat, der eher in eine Szene-Disko gehört denn in einen Rock-Song. Das im Vorfeld als Hammer angepriesene „Teardrops“ ist dann schon eher für ein Magazin wie unseres relevant. Emo-Gesang und Modern Metal für die jüngere Generation legen einen leichten Alternative Touch über den Song.
Was man sich dabei denkt, bei „Kingslayer“ eine Band wie Babymetal hinzuzuziehen, ist fraglich. Disco-Rhythmen treffen auf Aggro-Vocals und die weiblichem „Mickey Mouse-Vocals“ von Babymetal. Moderner Bombast am Ende reißt's dann auch nicht mehr raus. Schlimmer geht’s fast nimmer.
Eine Nummer wie „Ludens“ rettet dann noch etwas durch verzerrten Sound und Gesang, auch hier zwar mit computerisiertem Sound, aber dann doch eher im Bereich „normaler“ Metalcore veortet. Nein, „Post Human: Survival Horror“ ist nichts für den Hausgebrauch. Klar, die Aggressivität der Metalcore-/Death Core Bewegung schimmert immer durch. Aber in Verbindung mit dermaßen technischen Dance-Beats, Computerprogramming und Techno-Grauen ist das Ganze doch einer ganz eigenen Zielgruppe gewidmet. Und, sorry...diese Zielgruppe sind wohl nicht wir oder unsere Leserschaft. Ich kann mir aber vorstellen, daß Bring Me The Horizon Fans diese EP lieben werden.
Da musikalisch für unser Rock Castle eher irrelevant, gibt es auf Fairness Gründen keine Punktebewertung.
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