VÖ: 17.09.2021
Label: AFM Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8,5 / 10
Brainstorm aus Baden-Württemberg sind aus der deutschen Metal-Szene nicht mehr wegzudenken. Seit 1989 ist die Band aktiv. Für das erste Album “Hungry” haben sie neun Jahre gebraucht. Davor sind lediglich einige Demos erschienen. Aber seitdem wurden zwölf Alben veröffentlicht. Somit ist “Wall Of Skulls” Album Nummer Dreizehn. Diese Primzahl gilt sowohl als Unglückszahl als auch als Glückszahl. Jetzt muss sich entscheiden, was diese Zahl für das Album bedeutet. Die Voraussetzungen sind eigentlich nicht schlecht. Das Lineup ist seit Jahren stabil. Produziert wurde das Album von Seeb Levermann (Orden Ogan) in den Greenman Studios. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass auch dieses Album in die Top 100, wahrscheinlich sogar in die Top 50 der Album-Charts einsteigen wird.
Zu Beginn erschallt mit “Chamber Thirteen” das wohl unvermeidliche Intro, fast zwei Minuten lang. Sakrale Gesänge sind zu hören, dazu wabern tiefe Töne der Hammond. Gegen Ende folgen Schlagzeug und Gitarren. Ich weiß nicht, ob das sein muss. Übergangslos wird’s dann jedoch schwermetallisch mit “Where Ravens Fly”. Und Sänger Andy B. Frank beweist, dass er zu den besten seiner Zunft gehört. Sehr guter Power Metal. Bei “Solitude” wird der Sound zunächst von Orgelklängen unterlegt, bevor die Gitarristen uns hier Midtempo-Riffs um die Ohren hauen. Und natürlich darf das Gitarrensolo nicht fehlen. Die Stimme kennst Du doch, sage ich mir beim Hören von “Escape The Silence”. Ja klar, Rage Mastermind Peavy Wagner. Und natürlich ist dieser Song auch härter angelegt.
Gleich im Anschluss ist mit Seeb Levermann (Orden Ogan) ein zweiter Gastsänger zu hören. Das macht “Turn Off The Light” zu einem Höhepunkt des Albums, welcher auch noch durch herausragende Gitarrenhooks und -soli abgerundet wird. Dafür startet dann die hervorragende Metal-Hymne “Glory Disappears” etwas ruhiger. Dieser Song hat Hit-Potential und bietet wohl eine der besten gesanglichen Leistungen von Andy. Dafür gehen Brainstorm bei “My Dystopia” wieder so richtig steil. Der treibende Double Bass sorgt im Zusammenspiel mit dem pumpenden Bass und den schnellen Riffs für viel Druck. Der Midtempo-Stampfer “End Of My Innocence” beinhaltet einige balladeske Passagen. Hier können sich beide Gitarristen wieder sehr gut in Szene setzen. “Stigmatized (Shadows Fall)” befindet sich dann im Fahrwasser von “My Dystopia”. Und dürfte wie dieser bei Live-Auftritten zu den absoluten Krachern gehören. Den regulären Ausklang liefern “Holding On” und “I, The Deceiver”. Zwei mitreißende Power Metal Hymnen, wie sie einfach auf dieses Album gehören. Bei meiner Album Promo bildet der Bonussong “Cold Embrace” den krönenden Abschluss.
Es sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn sich “Wall Of Skulls” nicht in die Herzen der Metalfans spielen würde. Abgesehen vom dem aus meiner Sicht verzichtbaren Intro, liefern Brainstorm hier zehn bärenstarke Metal-Songs ab. Also ist die Zahl Dreizehn hier eine Glückszahl? Ich denke schon
Review auch veröffentlicht von KEEP ON ROCKING MAGAZIN
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