VÖ: 16.07.2021
Label: Spikerot Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Bottomless ist ein italienisches Trio, aus diversen Underground-Bands gewachsen und für Fans der reinen Doom-Lehre bestimmt. Irgendwo um 2018 rum gegründet, hat's nach ein paar Schwierigkeiten nun zum Debut-Album, selbsbetitelt, gereicht. Dabei liefert die Band neun Songs ab, die viel Black Sabbath atmen, aber auch auf Pentagram, St. Vitus oder Trouble verweisen.
Typisch für diese Art von Musik ist zum einen der Gesang von Giorgio Trombino, der in recht hoher, weinerlicher Art zu den Themen passt und zum anderen die schweren, mitunter zähen Gitarrenriffs, ebenfalls durch Giorgio Trombino zelebriert. Ergänzt werden Bottomless von David Lucido (Drums) und Sara Bianchin, einer Dame am Bass.
Schleppend geht’s dann auch los mit „Monastery“. Der Gesang wird mit viel Hall unterlegt und die Drums kommen äußerst wuchtig. Nachbearbeitet auf Twingitarren-Leads weiß der Sound absolut zu überzeugen. Auch beim Solo merkt man spielerische Kompetenz und doomiges Flair. Etwas flotter wird’s beim folgenden „Centuries Asleep“, das viel sabbatheskes Gespür beinhaltet und durch fuzzige Gitarrenrhythmen in die 70er zurückggeht.
In Folge ähnelt sich das Ganze im gesteckten Rahmen. Es lädt aber immer der ein oder andere musikalische Farbtupfer zur Aufmerksamkeit ein. So lassen Bottomless bei „Bottomless“ mal schräge Riffs los, mit viel Heaviness gespielt und mit amtlichem Iommi-Solo gespickt. Oder es erwischt einen bei „Losing Shape“ in Form eines schnell groovenden Rockers, der straight durch die Boxen qualmt. Dann wiederum meint man bei „Loveless Reign“, der junge Rob Halford wäre am Werk. Langsam beginnend und mit waberndem Sound im Background könnte man tatsächlich auch mal Judas Priest in deren Anfangsphase zugrunde legen.
Basis bleibt allerdings klassischer Doom, mit Gitarrenmelodien, Echo-Gesang und messerscharfen Gitarren („Vestige“) oder mal verzerrt mit ruhiger Gesangspassage und Bassspiel („Ash“). Verkehrt machen Bottomless nichts, aufregend Neues erfinden sie aber auch nicht. Bleibt also ein qualitativ ansprechendes Doom-Album klassischer Art, welches der angesprochenen Zielgruppe Freude bereiten dürfte, die keine großen Innovationen im Doom erwarten. Mit „Hell Vacation“ gibt’s auch noch einen Bonus-Track, der wiederum fuzzige Gitarren bietet und langsam groovend ins Ziel schießt.
Für Genre-Fans ein durchaus sehr brauchbares Debut-Album der Italiener. Bodenlos ist hier nichts.
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