VÖ: 27.10.2023
Label: Black Lodge Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 9 / 10
Bonafide wurden 2006 im Malmö (Süd-Schweden) von Gitarrist und Sänger Pontus Snibb gegründet. Ein Jahr später erschien das selbstbetitelte Debüt-Album. Sie spielten in mehreren schwedischen Clubs und auf Festivals. Sie supporteten u.a. Bands wie Deep Purple, Europe oder auch Status Quo. In regelmäßigen Abständen wurden weitere Alben veröffentlicht. Bis 2017 das vorerst letzte Studioalbum „Flames“ in die Plattenläden kam. Zwei Jahre später folgte noch ein Live-Album. Ansonsten war es ruhig. Mit „Are You Listening?“ gibt es jetzt ein neues Lebenszeichen der Schweden.
Der Titelsong „Are You Listening“ steht gleich am Anfang des Albums. Allerdings ohne das Fragezeichen. Der Song startet mir Chorus Vokalisen. Aber schon bald braten die Gitarren. Sänger Pontus Snibb singt mit leicht kratziger Stimme. Der Chorgesang verfolgt uns während des gesamten Songs. Die Krönung ist ein großartiges Gitarren-Solo. Ein schöner rockiger Einstieg. Auch wenn mit etwas mehr als vier Minuten Spielzeit viel zu schnell beendet. Und die nachfolgenden Songs glänzen ebenfalls durch kurze Spielzeiten. Die Schweden kommen stets sehr schnell auf den Punkt. Wie beim Dreieinhalbminüter „Hero To Zero“, dessen Anfangs-Riff ein wenig an The Who erinnert. Aber ansonsten sind sie soundmäßig weit entfernt von den Briten.
Immer wieder kann man Satzgesang hören. Eine Ausnahme bildet „Salvation“, mit fünfeinhalb Minuten der mit Abstand längste Track. Und hier hört man feinsten Blues Rock. Es folgt mit „Whos The Boss“ der kürzeste Song. Und hier geht so richtig die Post, Rock’n’Roll im Stile der siebziger Jahre. Bei „Snacket“ ist Nisse Hellberg als Gastsänger zu hören und Pelle Jernryd zupft die Steel Gitarre (oder auch Lap Steel genannt). Und die allseits „beliebten“ Choruse im „Hu Hu“ Stil. „Dealt A Bad Hand“ ist dann ein weiter Hochgeschwindigkeits-Nackenbrecher.
„Rumble“ stampft Riff-getrieben majestätisch dahin. Mit „Huhuhu“ Refrain. Klingt ansonsten ein wenig nach Krokus. Auch stimmlich wird man an Chris von Rohr erinnert. „Tonight I’m Wild“ ist ähnlich angelegt, wie sein Vorgänger-Song. Bei dem Rocker „Tommie Nine Fingers“ zieht das Tempo wieder an. Beim Rausschmeißer „Little Miss Understood“ kann man deutlich eine weitere Referenz-Band heraushören, AC/DC. Wobei die Schweden meines Erachtens deutlich abwechslungsreicher klingen als die Jungs von Down under.
"Eine der renommiertesten Rockbands Schwedens der vergangenen 15 Jahre."
So steht es in der Mail zur Promo. Und das auf jeden Fall zurecht. Sicherlich hört man viele Zitate andere großer Bands. Aber Bonafide haben ihren eigenen Stil gefunden, abwechslungsreicher Hard Rock, bei dem das Zuhören sehr viel Spaß macht.
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN
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