VÖ: 07.07.2017
Label: Listenable Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Bliss Of Flesh sind eine Black-/Death Band aus Frankreich. Angefangen hat man, wie es sich gehört, mit ein paar Demos (ab dem Jahre 2001), einer EP, diversen Split-Sachen, bevor man sich 2009 gleich für das erste Studioalbum an eine Trilogie wagte. Eine Trilogie über Dante’s „Göttliche Komödie“. Mittlerweile sind ein paar Jährchen ins Land gezogen, man veröffentlichte den zweiten Teil 2013 und kommt jetzt, im Jahre 2017 quasi zum Abschluß mit dem neuen Album „Empyrean“.
Literarisch ist die Göttliche Komödie ja kein leichter Stoff und auch die Musik von Bliss Of Flesh ist alles andere als unbeschwert oder vergnügt. Da ballert’s schon beim Opener „Ascension“ gehörig im Gebälk. Die Gitarren von Sikkardinal und Pandemic (saublöde Pseudonyme übrigens, Jungs) riffen äußerst schnell durch die Songs und Drummer Fleshsstigma (genauso hohler Name) triggert zumindest in den ersten Songs heftig auf die Tube.
Sänger Necurat (ok, kann man so lassen) growlt zumeist tief, veredelt die Komödie aber nach hinten raus oft mit derben Screams. „Penitent“ und „Agnus Dei“ schlagen also in die gleiche Kerbe wie der Opener. Mit dem zweigeteilten Titelsong „Empyrean“ wird es dann anspruchsvoller, wenn man das so nennen will. Der Fuß wird der Spannung wegen ab und an vom Gas genommen, manche Doom-Essenz ist zu spüren und vor allem der Part „Last Kingdom“ wirkt unheimlich schwer und böse. Dies mimt noch am besten den Blackmetal-Anteil im Sound der Franzosen.
Doch im Anschluss wird wieder gebrettert und „Apostasy“ geht schnurstracks in die Knochen. Das kürzeste Stück, „Exercitus Caelorum“ reiht sich nahtlos in diese Gnadenlosigkeit ein. Da ist man irgendwie froh, daß zum Abschluß mit „Renunciation“ wieder mehr Abwechslung in die Geschicht kommt.
Bliss Of Flesh merkt man die mehr als 15 jährige Erfahrung an, denn spieltechnisch sind die Jungs trotz aller Kompromisslosigkeit gut drauf. Auch die Stücke an sich sind qualitativ eher höher angesiedelt, als bei manchen vergleichbaren Haudrauf-Kombos. Allerdings wirkt der Sound doch arg klinisch und mehr Punch und Druck hätte hier gut getan.
Was soll’s…die Bliss Of Flesh haben uns ihren Abschluss der Göttlichen Komödie mitgeteilt, und dies in einer nicht schlechten Form. Herausragend ist das Album deswegen nicht, aber es gibt auch weit aus schlechtere Exemplare auf dem Markt. Mal gespannt, was die Truppe sich als nächstes Ziel aussucht.
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