BLACKSLASH - Sinister Lightning

Das Coverartwork lässt eher ein Thrash-Metalalbum erwarten: ein angeketteter, blutender und  schreiender Muskelmann, ein böser Zauberer und aufgespießte Totenköpfe vor einem düsteren Hintergrund lassen den klassischen Metalhörer schlimmes ahnen. Doch Blackslash aus Donaueschingen spielen Heavy-Metal der alten Schule, der auch ein bisschen speedig daherkommt, im Großen und Ganzen aber im NWOBH und US-Amerikanischen Metal der 80er verwurzelt ist. Mit „Sinister lightning“ schob die Band letztes Jahr ihr bereits zweites Langspieleisen nach. Zusammen mit der EP „Stellar Master“ macht das drei Veröffentlichungen in drei Jahren. Ein Schnellschuss ist das Album allerdings nicht.

Maschinengewehrschüsse leiten den Opener „Empire rising“ ein. Es folgen harte Riffs, ein Mitsingrefrain, ein kurzes akustisches Zwischenspiel und ein Gitarrensolo. Ganz so, wie man es von einem (guten) Metalsong erwartet, Headbangermucke halt.

Dementsprechend sind auch die anderen Songs arrangiert, die Gitarrenarbeit von Daniel Hölderle und Christian Haas gut bis sehr gut, Sänger Clemens Haas besitzt das dazu passende kraftvolle Organ und Basser Alec Trojan und Schlagwerker David Hofmeier grooven wie Sau. Und trotz der Affinität zu den 80ern klingt das Album nicht verstaubt und altbacken, sondern frisch und knackig und wartet auch mit einer sauberen, professionellen Produktion auf.

Schon erstaunlich, was man mit ein paar einfachen Licks und Hooklines alles zaubern kann, die perfekte Mucke für die nächste Metalparty. „Sinister Lightning“ eignet sich aber auch um in Erinnerungen zu schwelgen oder den Metal der 80er neu zu entdecken (für alle, die, wie die Bandmitglieder, in den 80ern entweder zu jung oder noch gar nicht geboren waren).