VÖ: 01.04.2016
Label: Mascot Label Group
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Die Kentucky Rocker Black Stone Cherry kehren im April zurück mit ihrem fünften Studioalbum namens….ja….“Kentucky“. Der Albumname lässt schon fast vermuten, daß die mittlerweile stadionfüllende Band ein wenig zurück zu ihren Wurzeln gehen will. Nun gut, ganz so gelingt das nicht, denn dafür sind Black Stone Cherry mittlerweile zu routiniert und die Fähigkeit auch massentauglichere Songs zu schreiben, liegt der Band natürlich jetzt im Blut, so daß man gar nicht anders kann.
Aber, der neue Dreher bietet ein abwechslungsreiches Feld mit vielen Zitaten zu verschiedenen Stilmitteln. Jon Lawhon besitzt für diese Sounds, die nach wie vor mit ordentlich Südstaaten-Dreck und Staub versehen sind, die richtige rauhe Stimme. Und die Gitarren sind schön tiefergestimmt und lässig angeschlagen. Man sieht förmlich die verspiegelten Sonnenbrillen und die Kippen aus den Mundwinkeln baumeln, wenn Heavy Rock Hymnen wie der Opener „The Way of the Future“ oder das darauf folgende „In Our Dreams“ ertönen. Hier wirkt als mehr geerdet als glattgebügelt. Dies ändert sich im Verlaufe des Albums aber leicht. Denn mit dem Fortlauf von „Kentucky“ brennen sich immer mehr Refrains in die Lauscher, welche mehrstimmig im Stile von Nickelback oder Volbeat auftrumpfen. Das alles aber eine Spur dreckiger und authentischer als die genannten Abräumer. Gerade für den amerikanischen Rock-Markt sind Songs wie „Shakin‘ My Cage“ oder „Rescue Me“ bestens geeignet und besitzen durchaus die Qualitäten auch höhere Chartpositionen einzunehmen.
Bei manchen Songs kann man die Ausrichtung bereits schon am Songtitel erahnen. So enthält „Soul Machine“ eine gehörige Portion Soul im Sound, hauptsächlich als Verdienst der Gastsängerinnen, die hier in Erscheinung treten. Oder „Feelin‘ Fuzzy“, welches fuzzige Gitarrenparts zu bieten hat und auch generell etwas verschroben klingt. „Darkest Secret“ nimmt aufgrund noch tieferen, mollartigen Gitarren-u. Basstönen eine etwas düsterere Haltung ein und der Abschluß-Song „The Rambler“ verströmt Lagerfeuer und Cowboy-Feeling und ist somit gleichzeitig der verhaltenste Song des Albums. Ein idealer Ausstieg aus „Kentucky“-Träumen.
Etwas eigenartig und aus dem Rahmen fallend ist „War“. Irgendwie so eine Art Clap-Your-Hand, Clap-Your-Feet Song, in seiner Art drumlastig und lyrisch eigentlich nur aus Refrain bestehend. Etwas komische Nummer, na ja.
Der Rest ist gelungenes Heavy Rock Futter amerikanischer Prägung aus dem Süden. „Hangman“ oder die lässige Trinker-Hymne „Cheaper to Drink Alone“ befriedigen Alt-Fans der Band und auch neue Hörerschaften sollten bei dieser Qualität nicht ausbleiben.
„Kentucky“ präsentiert Black Stone Cherry in bestechender Form und bringt genauso die Roots back wie neue Elemente in die Songs ein. Die Truppe wirkt immer noch sehr frisch und trotz vieler Radiotauglichkeiten keineswegs auf Kommerz ausgerichtet. Somit ist das neue Album ein weiteres, welches Spaß macht beim Hören und was man sich immer wieder gerne auflegen wird.
Kommentar schreiben