BLACK STONE CHERRY - Family Tree

Tracklist:

  • Bad Habit
  • Burnin'
  • New Kinda Feelin'
  • Carry Me On Down The Road
  • My Last Breath
  • Southern Fried Friday Night
  • Dancin' In The Rain
  • Ain't Nobody
  • James Brown
  • You Got The Blues
  • I Need A Woman
  • Get Me Over You
  • Family Tree

Info:

VÖ:  20.04.2018

Label:  Mascot Label Group


Video:

Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Nach der 2016er Hommage an ihren Heimatstaat „Kentucky“ stellt man mit dem neuen Album „Family Tree“ klar, daß Black Stone Cherry eine eingeschworene Familie sind, die nichts auseinanderbringen kann. Dementsprechend ziert auch ein erleuchteter, wenn auch spärlich bewachsener Baum das Artwork des neuen Albums. Family first also, gut...kann man so stehen lassen.

 

Musikalisch sind Black Stone Cherry mit Album Nr. 6 nicht allzuweit entfernt von vorher. Immer noch regiert der selbsternannte Southern Rock'n Roll mit vielen Zitaten aus Blues, Country und auch Soul. Den Breitwandsound und die Stadionrock-Attitüde hat die Band allerdings mit „Family Tree“ etwas verlassen.

 

Vielmehr setzt man mehr auf Session-Charakter, coole Rhythmen und Street-Dust. Das macht bereits der Opener „Bad Habit“ deutlich. Ein Riff Rocker mit gutem Refrain und einem etwas abgefahrenen Gitarrensolo. In Folge wird man mehr und mehr an die Südstaaten-Rocker von ZZ Top erinnert. Zum Beispiel beim lässigen „Burnin'“ und dem ähnlichen „New Kinda Feelin'“ inklusive Bar Piano Thema und Clapping Hands-Passage zum Schluß.

 

Überhaupt lässt man sich soundmäßig im Rahmen des Erlaubten immer wieder Neues einfallen, lediglich der rockig rauchige Gesang von Chris Robertson bleibt immerwährend gleich. Da startet man mal mit Bongos und Gitarre bei „Carry Me On Down The Road“, lässt frühen 70er Jahre Charme erklingen und arrangiert das Ganze zum Schluß noch in ein Wah-Wah Gitarrensolo um.

 

Je weiter das Album fortschreitet desto häufiger integrieren Black Stone Cherry gospelartige Backgroundsängerinnen, bluesige Themen und ausgiebige Hammond Orgel Begleitungen. Bis hin zum Boogie Woogie bei „Ain't Nobody“. Oder mit verzerrter Talkbox Stimme bei „Southern Fried Friday Night“.

 

Als Gast in ihrer Familie begrüßen die Jungs bei „Dancin' In The Rain“ Gitarrenlegende Warren Haynes, der hier sein unnachahmliches Spiel und diverse Vocals beisteuert. Herrlich, den guten Warren mit dieser Truppe musizieren zu hören. Man sollte aber auch erwähnen, daß zum Schluß hin das Album etwas abflacht. Vielleicht waren hier 13 Songs doch etwas zu viel des Guten. So kann man einen Blues Rocker wie „Get Me Over You“ lediglich mit dem Prädikat „normal“ versehen und auch das abschließende Titelstuck „Family Tree“ verkommt etwas zum straighten Hard Rock Song von der Stange mit zwar gutem Refrain, aber auch zu gezwungenem Session-Feeling.

 

„Family Tree“ atmet Südstaaten Atmosphäre durch und durch, lässt viel Gospel-Gesang und soulige Stimmung mit einfließen und wirkt dadurch viel...ja....“familiärer“ als den auf eher breite Masse ausgelegten Vorgänger. Das ist einerseits sehr mutig, da man den sichereren Weg verlässt, auf der anderen Seite aber einer etablierten Band wie Black Stone Cherry hoch anzurechnen. Schade, daß man sich zum Ende hin etwas verzettelt, ansonsten hätten wir es hier mit einer Perle authentischen Classic Rocks zu tun. Das Album ist richtig gut, überholt „Kentucky“ aber nicht.  



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