VÖ: 13.02.1970
Label: Warner Brothers
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9,5 / 10
Im Jahr 1970 wurde Black Sabbath's selbstbetiteltes Debüt veröffentlicht. Aufgenommen in zwei Tagen und mit einem Budget von rund 1000 Dollar, so weit ich weiß. Das Album erreichte Platz 9 in den britischen Charts, aber erst mit ihrem zweiten Album machten sie ihren wirklichen Durchbruch in die erste Liga der Rockmusik. Die Väter des Untergangs wurden geboren. Bis heute erweitert eine spezielle Szene das Kopieren oder Entwickeln des Sounds von Black Sabbath. Man denke einfach mal an Black Widow, Candlemass oder Saint Vitus.
Aber das Debütalbum enthält einige der besten Songs, die Black Sabbath jemals veröffentlicht haben. Vor allem den Titeltrack. Nichts kann die dunklen Vibes der Band besser als das Intro mit Kirchenglocken in einer stürmischen Nacht mit Blitz und Donner verdeutlichen. Dazu die dämonische Stimme von Ozzy und der Text "Was ist das was vor mir steht, eine Figur in Schwarz, die auf mich zeigt". Du kannst die Musik von Black Sabbath nicht besser beschreiben. Dunkel ... gruselig ... satanisch. Das ist mehr als ein Lied ... das ist die Band. Auch der folgende Track wurde später zum Klassiker, lange Zeit wurde er in den Liveshows der Band gespielt. "The Wizard" mit der netten Mundharmonika-Unterstützung für die knackigen Riffs, die die Zuhörer fast aus den Zimmern blasen.
Mystisch und dunkel schleicht sich"Behind the Walls Of Sleep" aus den Lautsprechern. Wieder klingen die Vocals konspirativ und dämonisch und werden mit dem tiefen, pumpenden Bass und den durchhängenden Drums stärker. "N.I.B." betrifft das gleiche. Texte wie "Mein Name ist Luzifer, bitte nimm meine Hand" zeigen dir den Weg. Kombiniert mit Iommis kraftvoller Gitarre und Ozzys mystischen Gesangsmelodien. Nur einer kann das so rüberbringen ... und sein Name ist Osbourne.
Dagegen ist "Evil Woman" leichter arrangiert und kann die Klasse der ersten vier Songs nicht halten. Der Refrain ist zu einfach und zu oft wiederholt. "Sleeping Village" bringt einen dann in nebligen Herbstnächten auf den Friedhof. Im mittleren Teil dieses Songs spielt Iommi das beste Gitarrensolo des gesamten Albums, bevor die Band alles wieder verlangsamt. Der zweite Part trägt den Titel "The Warning" und bedeutet Track 7 des Albums. Dieser Song ist der abwechslungs- und variantenreichste in Sachen Lautstärke und Tempo. Überraschende Pausen zeigen immer wieder das sich verändernde Gesicht des Songs. 10 Minuten, extrem würdig zu hören.
"Wicked World" beendet das Album. Ich lasse diesen Song unkommentiert wegen der vielen klassischen und starken Songs, die dieses Album enthält. Also ... dieser ist eher egal.
Black Sabbath mit Ozzy Osbourne auf höchstem Niveau setzen mit ihrem ersten Album früh ihren ersten Meilenstein, der selbst Jahrzehnte später frisch und zeitlos klingt. Und es wird hoffentlich auch den nächsten Generationen Freude bereiten.
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