BLACK ROSE - WTF

Black Rose haben sich 1980 in England gegründet und sind damit natürlich als Teil der NWOBHM Szene zu benennen. Großartig bekannt wurde die Band aber nicht, obwohl es in den 80er Jahren zwei Vinyl Alben zu erleben gab („Boys Will Be Boys“ 1984, „Walk It How You Talk It“ 1987). Danach kam erst mal nix mehr, bis im Jahr 2012 das dritte Album „Cure For Your Disease“ erschien. Auch dieses steigerte den Bekanntheitsgrad nicht unbedingt. Jetzt mit Pure Steel Records im Rücken und dem neuen Album „WTF“ soll sich das schlagartig ändern.

Erfreulich, daß vom Original Line Up bis auf den neuen Bassisten Kiko Rivers noch alle Mann an Bord sind und diese Erfahrung merkt man Black Rose auf dem neuen Album auch an. Dabei ist es nicht unbedingt typische NWOBHM Musik, welche die Band spielt, sondern eher treibender Power Metal mit leicht US amerikanischem Einschlag und auch mal sleazigen Refrains und Momenten. Sänger Steve Bardsley ist dabei noch außergewöhnlich gut bei Stimme, klingt frisch und unverbraucht wie ein junger Metal-Shouter, was durch reichlich Hall im Gesang oftmals noch verstärkt wird. So beim Opener „Crazy Mental Bad“, einer Nummer, die ein bisschen an die Band Marshall Law erinnert, einer ebenfalls recht unterbewerteten Band aus UK, die ihre Wurzeln auch in den 80ern hat.

Traumhaft sichere Hooklines und Riffs der beiden Gitarristen Kenny Nicholson und ebenfalls Steve Bardsley sind teilweise schon in der NWOBHM verwurzelt, kraftvoll gespielt aber durchaus auch US Metal würdig. Bei „Devil’s Candy“ wird dann erstmals der Sleaze-/US Hard Rock Gedanke im Refrain deutlich. Dieser zieht sich danach durch Stücke wie „Tattoos & Lipstick“, „Pain“ und „Under My Skin“. Wie erwähnt, hervorragend gesungen und mit messerscharfer Gitarrenarbeit veredelt.

Mir persönlich gefallen die härteren Abgehnummern wie „Detonator“ oder „WTF“ (im Refrain heißt’s „what the fuck is your problem“….genau, was ist eigentlich der Welt Problem ?) einen Tacken besser wie die oben erwähnten, aber das ist sicherlich jedermanns Geschmackssache. Drummer Paul Fowler drischt auf jeden Fall mit ordentlich Wucht auf die Felle, gerade bei diesen mehr zum „Fist-Raisen“ animierenden Songs.

Alles in allem ist „WTF“ ein recht starkes Metal-Zeugnis einer Veteranen-Band aus den 80ern, deren Alter man trotz mancher Rückbesinnung auf die ollen Tage  aber nicht unbedingt anmerkt. Die Angelegenheit klingt frisch und unverbraucht mit viel Können und Eingängigkeit interpretiert. Sollte man sich nicht nur als NWOBHM Supporter gerne mal anhören. Black Rose sind nun endlich mal eine Entdeckung wert.