VÖ: 13.03.2020
Label: Pure Underground Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Black Hawk gründeten sich bereits Anfang der 80er Jahre. Veröffentlicht wurde allerdings erst 1989 eine EP („First Attack“). So richtig los ging es für die Jungs aus Mölln erst im neuen Jahrtausend. Seit 2005 veröffentlicht man regelmäßig neue Alben, auch wenn mal 3-4 Jahre dazwischen liegen können. Seit dem letzen Album „The End Of The World“ hat es allerdings nur zwei Jahre gedauert, bis Black Hawk nun mit „Destination Hell“ den Nachfolger präsentieren.
Musikalisch ist die Band nach wie vor tief in den 80er Jahren verwurzelt, spielt Heavy Metal in der reinsten Form und erinnert nicht selten an deutsche Heavy Metal Acts in den 80ern, aber auch das ein oder andere NWOBHM Zital a'la frühe Saxon scheint ab und an mal durch. „Destination Hell“, mit feurig metallischem Artwork gesegnet, beinhaltet 10 Song, die dem Fan der reinen Metal-Lehre sofort freudig ins Ohr gehen müssten. Vom Opener „Hate“ bis zum Metal-Feten Gassenhauer „Masters Of Metal“ wird qualitativ ordentlich gerifft. Wolfgang Tewes macht dabei an den Saiten eine sehr gute Figur, lässt zwar keine Klischees aus, legt dabei aber gitarrentechnisch eine starke Grundlage für die meist vorwärtspreschenden Metal-Hymnen.
Ein leichtes Augenzwinkern oder Lächeln kann man sich bei Black Hawk aber nicht verkneifen. So ist Udo Bethke ein typisch teutonischer Sänger, wie man solche aus den 80ern kennt. Aussprache und Stimmfärbung lassen gleich erkennen, daß hier kein Brite oder Ami am Werk ist. Auf der anderen Seite versprüht der Gesang dadurch einen eigenen Charme und erinnert durch meist recht hohe Stimmlage an ganz frühe Helloween oder Bands wie Gravestone oder auch Stormwitch. Bei dem anspruchsvollsten, da epischsten Stück „The Eyes Of The Beast“ kommen gar Rock'n Rolf, respektive Running Wild, mit ins Bild.
Mit „Bleeding Heart“ haben Black Hawk neben den ganzen Midtempo- und speedigen Abfahrten auch eine typische Metal-Ballade am Start, die zum einen zeigt, welch gute Stimme Udo Bethke prinzipiell hat und zum anderen auch Conny Bethke als Gast beherbergt. Eine nette Abwechslung zu Echtmetall-Brechern wie „Time“,“Speed Ride“ oder „Under Horizon“. Zwar nicht überragend, aber durchaus nett.
Das bereits erwähnte Abschlußstück „Masters Of Metal“ sollte man nicht ganz so bierernst sehen. Black Hawk reihen hier in den Lyrics diverse Metal-Klassiker aneinander und formen daraus eine regelrechte Partyhymne, die jeder Metal-Fete gut tut. Der Song wirkt im ersten Moment vielleicht etwas naiv, da er wie ein reines Plagiat rüberkommt. Andererseits funktioniert solch ein Song bei bierseliger Laune immer.
„Destination Hell“ ist ein weiteres gutklassiges Black Hawk Album, daß hauptsächlich in der Traditionsmetall-Vergangenheit wildert, dennoch einen zeitgemäßen Sound aufbietet. Man merkt, daß die Nordlichter ihre Musik aus reinem Spaß am Metal zelebrieren und sich keinesfalls auf moderne Wege begeben wollen. Manch klischeebeladenes Detail kann man verzeihen und Black Hawk werden mit diesem Album weiterhin eine gute Rolle in der deutschen Metalszene spielen.
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