VÖ: 30.08.2019
Label: Music For Nations / Sony Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: ---/---
Meine Definition von Rock Musik beinhaltet immer handgemachten Sound, Gitarren und zumindest eine Spur an Melodie. Das alles trifft bei Black Futures, einem Duett aus UK, kaum zu. Die Jungs, deren Namen wohl Paul Frazer und Vincent Welch lauten oder aber auch Space und Vibes deklarieren den Sound auf ihren Medienseiten mit “A no-holds-barred aural assault of Anarchic Electro Psych Punk Noise that is something like Death From Above and the Chemical Brothers’ bastard offspring”. So, dann hätten wir das also geklärt. Für mich bedeutet dies auf dem neuen Album „Never Not Nothing“ meist undefinierbaren Krach, der fast ausschließlich durch Programming erzeugt wird.
Bei sowas spricht man gerne von Noise, und ja...Geräusche kann man ja auch vernehmen. Es ist mir aber sehr schwer gefallen, mich durch die 11 „Songs“ zu wühlen und am Ball zu bleiben. Egal, es gibt sicherlich eine Fanbase für derartige Musik und Fans von The Prodigy und Industrial Musik, denen es nicht genug an Industrie Sounds sein kann, können sich die Black Futures gerne reinziehen. Ich will ja nicht behaupten, daß man etwaige bewusstseinserweiternden Substanzen zu sich genommen haben muss, um auf das Duo abzufahren, aber wenn ich mir Live-Mitschnitte der Band anschaue, könnte man genau das vermuten.
Fakt ist, schon das Intro „N.N.N.“ ist von konfuser Sperrigkeit und der eigentliche Opener „Love“ setzt auf moderne, stark verzerrte Sounds, Effekte, hysterisches Geschrei und teil Rap-artigen Gesang, der auf Elektro-Overflow trifft. Nichts für schwache Nerven, der Auftakt. Und so geht’s munter weiter. Mal stimmt man himmlisch mehrstimmigen Gesang an („Karma Ya Dig!“), mal meint man so etwas wie Psychedelic zu vernehmen („Me.TV.“, „Body_Soul“). Das war's dann aber schon mit der Relevanz im Rockbereich. Der Rest ist zusammenprogrammiert, gegenläufig, chaotisch oder mit Spoken Words und Gelächter („Riches“) durchsetzt. Ob man das jetzt Anspruch nennen mag, weiß ich nicht. Maximal lockert so etwas den klinischen Elektrosound etwas auf.
„Youthman“ ist in meinen Augen ganz mies. Schrecklicher Computersound trifft auf undefinierbares Geschrei. Nein Leute, ich brauch das definitiv nicht. Wahrscheinlich bin ich nicht der Richtige, um eine Rezension über Black Futures zu schreiben. Und wie gesagt, sicherlich wird es Supporter für solche Sounds geben.
Meiner Ansicht nach, ist diese „Musik“ für unser Magazin allerdings wenig relevant und daher wäre es unfair hier mit schlechter Punktebewertung dem Duo ungerecht zu werden. Daher gibt es für „Never Not Nothing“ keine Benotung, jeder sollte für sich selbst entscheiden, ob er sich auf diesen Sound einlässt oder nicht.
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