BLACK ALICE - Endangered Species (Re-Release)

 

Tracklist:

 

  • No Warning 
  • Rat Catchers Eyes
  • Running Hot, Running Wild
  • Hell Has No Fury
  • Wings Of Leather
  • In The Hall Of The Ancient Kings
  • Psycho
  • Roll The Dice
  • Blade Of Slaughter
  • Power Crazy
  • Hellhouse (Bonus)
  • Man Of Metal (Bonus)
  • Knightmare (Bonus)

Info:

VÖ:  1983 (original) / 28.09.2018 (Re-Release)

Label:  Street Tunes (original) / Karthago Records (Re-Release)


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung7/ 10



Tief in der Mottenkiste haben die Verantwortlichen von Karthago Records gekramt und das Debutalbum der australischen Metalband Black Alice, „Endangered Species“, wiederveröffentlicht.

 

Wem die Band völlig unbekannt ist, keine Angst....mir ging es genauso. Zwar hat die Band neben dem Debut noch 2 Singles, 1 EP und mit „Sons of Steel“ noch ein zweites Album veröffentlicht (was angeblich als Soundtrack für einen Sci-Fi Film gleichen Namens verwendet wurde), aber über die Landesgrenzen hinaus dürften wohl die Wenigsten mit Black Alice vertraut sein.

 

Geboten wird für das Jahr 1983 (Erstveröffentlichung) typischer Sound. Organischer Heavy Metal mit einigen Zitaten von alten Judas Priest, viel Accept und Einiges an Saxon. Eine Band, die hervorragend in die NWOBHM gepasst hätte, wenn man denn aus Great Britain stammte. So gründete sich die Band aber im australischen Perth und natürlich orientierten sich Black Alice, wie viele australische Bands danach, an den Platzhirschen AC DC. Zumindest der Gesang von Rob Hartley klingt gepresst kreischig wie der frühe Brian Johnson, aber auch mit Einflüssen eines Udo Dirkschneider oder Marc Storace (Krokus) ausgestattet.

 

Musikalisch gibt’s qualitativ guten Echt-Metal, der wie erwähnt mal an Judas Priest („No Warning“, „Blade Of Slaughter“), Accept („Hell Has No Fury“, „Psycho“) oder Saxon („Wings Of Leather“) klingt. Tolle Gitarrenmomente, die man meint immer mal von irgendwoher zu kennen, legen ein Grundgerüst für solide Songs, die zwar nicht sonderlich hervorragen, aber dennoch mit Einigem an spielerischer Klasse punkten können. Gitarrist Jamie Page ist zwar kein Tipton oder Downing, aber für stimmiges Riffing hat es definitiv gereicht.

 

Ein kleiner Aufhorcher gelingt Black Alice mit der Nummer „In The Hall Of The Ancient Kings“. Der Songs beginnt mit einer Keyboardmelodie wie von einer alten Neoprog-Band und nimmt im Verlauf fast epische Züge an. Irgendwie versprüht das Gehörte so einen gewissen Rainbow-Touch. Auch der Gesang nimmt sich (teilweise) etwas zurück, so daß sich mehr Anspruch entfalten kann.

 

„Roll The Dice“ ist dann so etwas wie das „Hells Bells“ von Black Alice. Das ist dann aber auch der am meisten an Angus Young und Co. erinnernde Track.

 

„Hellhouse“ und „Man of Metal“ gibt’s als Boni zur Wiederveröffentlichung noch von der '84er EP „No Warning“ und zudem mit „Knightmare“ noch eine Nummer, von der ich nicht weiß, woher sie stammt. Stilistisch setzt man den Reigen von „Endangered Species“ aber konsequent fort.

 

Black Alice sind sicherlich keine Band, die man zur Speerspitze der 80er Jahre hätte zählen müssen. Aber dennoch wert, aus der Versenkung geholt zu werden. Nicht nur für Komplettisten kann man „Endangered Species“ empfehlen. Die Songs sind das, was man wohl zeitlos nennt, und somit kann man sich das Album immer wieder auflegen, ohne genervt zu werden. Natürlich mit dem Wissen, daß der Sound alles andere als gehobeneren Ansprüchen genügt, da eben typisch 80er Jahre Underground. Mich hat es definitiv gefreut, diese Band entdecken zu dürfen.



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