Tracklist:
VÖ: 07.10.2022
Label: Karisma Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Björn Riis ist Grundüngsmitglied und Gitarrist von Airbag, arbeitet regelmäßig mit anderen Künstlern zusammen wie Oak, Marco Ragni und Opium Cartel und bringt auch immer mal wieder Soloalben heraus. Das Björn bekennender Fan von Pink Floyd, respektive David Gilmour ist, kann er nicht verheimlichen. Will er auch nicht, denn mit „A Fleeting Glimpse“ bringt er nun eine 4-Track-EP heraus, die er bewusst im Pink Floyd-Stil komponiert und aufgenommen hat. Braucht man das ? Ja, denn zum einen sind die Songs wirklich außerordentlich gelungen, zum anderen wird vom Original vermutlich kaum noch was Neues kommen.
Pink Floyd Fans sind also primär angesprochen, wenn Björn Riis mit „Dark Shadow (Part 1)“ loslegt. Und zwar zuerst mit Akustik-Gitarre und ruhigem Gesang. Desweiteren dann im Duett mit einer Dame, und zwar Durga McBroom, die langjährig als Pink Floyd Backgroundsängerin fungierte. Passend ausgewählt also. Ein Drumbeat, sphärische Backings und die bezeichnenden „Gilmour“-Gitarrenklänge, sowie ein tolles Solo runden den Opener perfekt ab.
Mit etwas spacigen Computerklängen baut sich im Anschluß „Voyage To The Sun“ spannend auf. Harsche Gitarrenmomente wechseln sich mit elegischem Saitenzauber ab. Orgel/Bass/Gitarre-Sessions umrahmen die Melodien, die in einem intensiven Gitarrensolo gipfeln. Dieser rein instrumentale Track wird nach einem Break ruhiger, die spacigen Klänge kehren zurück und die Atmosphäre bleibt spannend. „Summer Meadows“ startet danach stilecht mit Glockengeläut und Vogelgezwitscher, sowie Akustik Gitarre. Schöne, melodische Weisen zaubern Wohlfühlmomente, werden aber von härteren Anschlägen alsbald abgelöst. Zum Ende hin wird es dann aber wieder um einiges entspannter.
„Dark Shadows (Part 2)“ setzt dann den Schlußpunkt erneut mit Akustik Gitarre und ruhigem Gesang beginnend. Auch hier unterstützt wieder Durga McBroom. Sphärische Synthies, ein verzerrtes Gitarrensolo und wunderbare Background-Keyboards lassen ein wenig die Pink Floyd-Frühzeit aufleben.
Klar, einige Passagen klingen verdammt bekannt und von David Gilmour geklaut. Dennoch sind die vier Songs, welche sowohl die frühen Jahre, als auch „neueren“ von Pink Floyd behandeln, herausragend gespielt und mit eigener Seele behaftet. Als Gäste hat sich Björn Riis zudem noch Arild Broter (Pymlico) an den Drums und Per Oydir (Tasteninstrumente) hinzugeholt. Feine Musiker, welche die Songs zusätzlich mit Leben füllen. „A Fleeting Glimpse“ ist also eine feine EP für Freunde progressiver Klänge, die hauptsächlich nach neuem Material von Pink Floyd lechzen. Aber auch generell machen Fans anspruchsvoller Musik nichts verkehrt mit diesem Album.
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