Tracklist:
VÖ: 27.10.2023
Label: Listenable Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Unter dem Namen Berzerker Legion haben sich 2016 namhafte Musiker zusammengefunden, um ihrer Leidenschaft für (anspruchsvollen) Death Metal eine eigene Band hinzuzufügen. Im Stile bester Gothenburg Tradition der 90er Jahre wie At The Gates oder Eucharist zusammen mit brutalem Death Metal der Marke Obituary oder Bolt Thrower, gab’s ein erstes Debutalbum („Obilerate The Weak“) und jetzt den Nachfolger „Chaos Will Reign“.
Berzerker Legion bestehen aus Jonny Pettersson (Wombbath) – vocals, Tomas Elofsson (Hypocrisy) – guitars, Alwin Zuur (Asphyx) – guitars, James Stewart (Vader) – drums und Fredrik Isaksson (Dark Funeral) – bass. Somit kann man ungefähr erahnen, wohin die musikalische Reise geht. Mit dem Titelsong steigen die Jungs dann auch heftig ein ins Album. Gnadenlos geschmetterte Riffs, ur-wuchtige Drums und der giftig böse Growlgesang von Jonny lassen Ähnlichkeiten zu Asphys und At The Gates erkennen. Das Ganze mit mörderischem Groove gespickt gehört definitiv zum upper class Death Metal heutiger Zeit.
Doch bereits mit „Choirs Of Anguish“, „Nihilism Over Epathy“ und „Towards Oblivion“ machen sich immer wieder Melodiebögen bemerkbar, die trotz aller Heftigkeit für feine Nuancen sorgen. Gar kurze symphonische Momente hört man heraus. Aber keine Angst, mit Symphonic Metal haben Berzerker Legion wenig am Hut. Bei „Worship All That Is Dead“ und dem Abchlußtrack „Warchant“ setzt die Band eine hohe Hypocrisy-Affinität mit ein und die Songs hätten durchaus auf einem der letzten Alben von Peter Tägtgren und Co. stehen können.
Ab und zu greift durch keifiges Geschrei ein latenter Black Metal Geschmack in des Hörers Mund, hier vermutet man natürlich den Einfluss von Fredrik Isaksson. Im Prinzip haben wir es aber mit knallhartem, Melodieharmonien nicht abgeneigtem Old School Death Metal zu tun, der sauer, aber nicht zu klinisch produziert höchsten musikalischen Ansprüchen gerecht wird.
Berzerker Legion sind also kein seelenlos zusammengewürfelter Haufen erfahrener Musiker, die sich ein Zubrot verdienen wollen, sondern eine mehr als ernst zu nehmende Band, die man ab sofort zur Führungsspitze mit dazuzählen muss. Hier herrscht nicht das blanke Chaos, sondern feinste Death Metal-Arbeit für Gourmets.
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