BERGFRIED - Romantik I (EP)


 

Tracklist:

 

  • Hungry Hearts 
  • The Battle 
  • War-Torn Lovers
  • Oh Lord 


Info:

VÖ:  17.04.2022

Label: Independent


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  6 / 10

 



Bergfried….das klingt schon ein wenig nach Mittelalter, Rittertum und Burgfräuleins. Und musikalisch trifft dieser Name auch den Nagel mit Abstrichen auf den Kopf für Multitalent Erech Leleth und Sängerin Anna De Savoy. Erech hat sich kurzerhand für die erste EP „Romantik I“ in Erech III. von Lothringen umbenannt und Anna ist anscheinend das dazugehörige, singende Burgmädel. Ich gebe ehrlich zu, ich hatte größte Befürchtungen, als ich diese Promo-Infos gelesen habe. Aber ganz so schlimm ist die EP, die mit dem Slogan Romantik Medieval Metal und mit Bands im Geiste wie Lordian Guard oder Slough Feg umworben wird, dann doch nicht.

 

Vier Songs folkiger und mittelalterlicher Ausrichtung gibt’s also zu hören. Das Eröffnungsstück „Hungry Hearts“ beginnt recht schnell und folkloristisch. Der Sound ist mehr basisch denn bombastisch, wodurch die typisch klare Frauenstimme von Anna nicht ganz so aufgesetzt ausfällt, wie bei den ganzen Symphonic Trällerelsen, welche die Musikwelt beackern. Leider klingt hier beispielsweise das Keyboard auch mehr nach Bontempi, denn einem schönen, atmosphärischen Sound. Auch die Gitarrenmotive sind eher spartanisch arrangiert, die Melodien einfach gehalten. Das Tempo wird mal verschleppt, zieht dann wieder an. Der Keyboard-Wirbel am Ende weiß zu gefallen.

 

Auch „The Battle“ beginnt folkig schnell. Saubere Twin-Gitarrenmelodien überzeugen und auch die mittelalterlichen Klänge, die durchaus auch mal osteuropäische Spuren beinhalten, klingen fein arrangiert.

Langsamer dagegen startet „War-Torn Lovers“ mit Gesang/Gitarren-Thema. Der Songs wird erst flotter, nach einem Break aber düsterer und moll-lastiger. Ein schleppender Part mit Sprechgesang geht über in berührende, balladeske Momente. Definitiv der beste Track dieser EP.

 

Das abschließende „Oh Lord“ mag dann aber nicht richtig in das bisher Gehörte zu passen. Halb-Akustische Country-Gitarrenklänge und fröhlicher Gesang gesellen sich zu Polka und Reels im Irish Style. So etwas kennt man von Bands wie Runrig tausendmal besser, lässt sich aber zu ein paar Bechern Met oder Gläsern Whiskey eventuell noch ganz gut konsumieren.

 

 

Über Bergfried geht schon die Sonne mal auf, aber auch der Schatten macht sich ab und an breit über den Zinnen. Das Duo Erech und Anna hat sich was vorgenommen, das merkt man. Die Songs sind dann auch gut hörbar, ohne aber die Klasse von Blackmore’s Night oder Folk-Bands a’la Runrig zu erreichen. Der Vergleich zu Lordian Guard und Slough Feg versteht sich für mich nur am Rande. Man kann sich in diese EP natürlich mal reinhören. Es dürfte aber gerne für mich in Zukunft etwas epochaler und soundverbessert zu Werke gegangen werden. Schlecht ist’s aber nicht. 



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