Tracklist:
VÖ: 19.05.2017
Label: Metal Blade Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Leute, wir haben es hier mit nichts Geringerem als mit dem besten Epic Doom Album der letzten Jahre zu tun. Das neue Album der Schweden Below, "Under A Pale Horse" ,
ist mindestens auf eine Stufe zu stellen mit dem letzten Werk von Sorcerer. Und es kommt nicht von ungefähr, dass deren Sänger, Anders Engberg, auch ein paar Gastvocals beigetragen
hat.
Below gibt's erst seit 2011 und "Under A Pale Horse" ist das zweite vollwertige Album neben ein paar EP's. Weil es mittlerweile zum guten Geschmack gehört, beginnen auch Below ihr Album mit einem Intro ( "The Plague Within" ), welches, wie es sich für Doom gehört, recht unheilvoll klingt. Es folgt das erste Highlight mit dem epischen "Disappearing Into Nothing" . Ein wunderbarer Song in der Schnittmenge von Candlemass, Sorcerer, aber auch While Heaven Wept. Sänger Zeb klingt in manchen Momenten auch etwas wie Hank Irving von WHW. Meist aber eine Spur rauher und in ganz cleanen Passagen gar wie der junge Michael Kiske. Der mehrstimmige Refrain geht sofort ins Ohr, Twin Guitars treiben den marschierenden Rhythmus voran, dann wird's wieder schleppender...pure Epik eben. Zum Abschluss gibt's noch einen Scream in bester King Diamond Manier. Wahnsinn !!
"The Coven" beginnt ruhig und mit swingendem Rhythmus , wird aber im Refrain bombastischer. Ein etwas schnellerer Part erinnert etwas an Mercyful Fate. Es folgt der Titelsong, mit fast 10 Minuten überlang. Beginnend mit Wind und einem Erzähler ( lt. Infoblatt wohl Primordial's Alan Averill) geht's über in einen Marschrhythmus mit leicht orientalischen Vibes. Natürlich ist ordentlich Abwechslung angesagt, damit ein Song solcher Länge spannend bleibt. Gelingt Below spielend. Angefangen beim fantastischen Gesang über Mönchschöre, Double Bass Drums und ruhigere und einstweilen düstere Parts bis hin zum melodischen Gitarrensolo...der Song hat alles um den Hörer zu fesseln.
“Suffer In Silence” tendiert mehr zur rockigen Seite. Ein Midtempo Stampfer, der ebenfalls mit King Diamond ähnlichen Vibes aufwartet und einen hervorragenden, melodischen Refrain präsentiert. Dagegen bringen Below mit “Hours Of Darkness” ganz grosse Atmophäre zum Glühen. Akustischer Gitarreneinstieg, fast romantischer Doom im While Heaven Wept Style und gehörige Anleihen bei Candlemass bzw. Sorcerer machen den Song zu einem Spektakel fuer Epic Doomer und ein tolles Gitarrensolo schließt famos ab.
Wieder heavier pr#sentieren sich die Schweden bei “1000 Broken Bones” und klingen beinahe an manchen Stellen wie ihre Landsleute von Tad Morose. Erneut eine gute Midtempo Nummer.
Zum Abschluss gibts nochmals mit über 8 Minuten einen Longtrack. “We Are All Slaves” glänzt mit Twin Guitars, Power Drums und starkem, teils mehrstimmigem Gesang. Am Anfang klingt Zeb fast wie Coverdale bzw. DIO, bevor er seine eigene Stimme zum Besten gibt. Eine geradezu cineastischer, symphonischer Sound beendet das letzte, erneut herausragende Stüeck.
Below spielen mit “Upon A Pale Horse” ab sofort in der ersten Liga des (Epic) Doom. Konnte man sich was Deutschland anbetrifft hauptsächlich live von den Qualitäten der Band überzeugen (Hammer Of Doom), so muss das spätestens jetzt auch in Studioform geschehen. Denn das neue Album von Below ist nichts anderes als Pflicht für den gepflegten Doomster und den Metalfan allgemein, der auch mit schleppenderen, langsameren Sounds klarkommt. Wie erwähnt, neben der letzten Sorcerer das Top Album in diesem Genre. Hammer !!
Kommentar schreiben