Tracklist:
VÖ: 03.06.2022
Label: Napalm Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Seit mehr als 10 Jahren war es still um die finnischen Fantasy Metaller von Battlelore. 2011 kam das letzte Album „Doombound“ heraus. Doch jetzt kehren sie mit „The Return Of The Shadow“, dem mittlerweile siebten Werk, quasi aus dem Schatten zurück. Battlelore spielen im Prinzip auch nichts anderes als die vielen anderen Tolkien-Fanbands. Symphonisch hinterlegte Songs, gepaart mit mal mehr mal weniger harten Gitarren und reichlich Bombast. Aber, bei den Finnen wirken die Songs irgendwie immer ein wenig durchdachter, sich nicht so heroisch anbiedernd und dennoch mit ordentlich Wucht gesegnet. So auch auf dem neuen Album.
Gleich beim Opener „Minas Morgul“ stellt sich der oft benutzte Gut-Böse-Gesang ein zwischen den harschen Growls von Tomi Mykkänen und der elfen-haftigen Anmut von Sängerin Kaisa Jouhki. Wuchtige Riffs der beiden Gitarristen (Jyri Vahvanen und Jussi Rautio) eröffnen mit Keyboard-Backings (Maria Honkanen) und mit teils getriggerten Drums von Henri Vahvanen. Synthie-Solo im Duett mit den Gitarren, schöne Melodien….das Eröffnungsstück hat alles, was ein guter Fantasy-Metal Song braucht.
Und so geht’s munter weiter. Mal mit Schlachtenrufen und Stakkato-Riffs wie bei „Chambers Of Fire“, dann wieder mit melodischen Synthies und teils mehrstimmigen Refrains wie bei „Homecoming“. Alles sauber und wuchtig gezockt, nie aufgesetzt und mit ordentlicher Härte interpretiert. Klar, das auch folkige, ruhigere Momente nicht fehlen dürfen. „Elvenking“ lässt hierbei Akustik-Gitarre und Flöte erklingen und man fühlt sich beinahe ins Auenland oder Lothlorein versetzt.
Epische Auswüchse wie bei „Firekeeper“, bei dem nicht nur Frauengesang und Männer-Gegrowle abwechseln, sondern auch das Tempo von langsam bis flott, lassen einige Songs hymnenhaft erscheinen, wie gesagt, ohne zu viel Effekthascherei. Das knallharte „True Dragons“ dagegen knallt mit fulminanten Riffs und höllischen Screams ins Mett. Der Gesang kommt äußerst garstig, fügt sich nach einem Break aber den aufkommenden Hörner-Klängen. Da braucht’s zum ruhigeren Abschluß bei „Shadow Of The East“ verklärteren Gitarrenmelodien, Piano und sphärisch bombastischen Klängen.
Als Bonus gibt es noch die drei Songs von der „Lost Land“-EP. Ein bisschen anders gestaltete Songs, aber als Zugabe schon ok.
„The Return Of The Shadow“ katapultiert Battlelore wieder mitten ins Fantasy-Geschehen. Feines Songwriting und stark gespielte Instrumente können nicht nur Tolkien-Fans überzeugen, sondern sollten jedem Metaller, der mit Bombast und symphonischen Elementen klar kommt, gefallen. Battlelore stehen in diesem Genre sehr weit oben und schaffen den Spagat zwischen Härte und Schlachten-Epik spielend leicht.
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