BAD WOLVES - Disobey

 

Tracklist:

 

  • Officer Down 
  • Learn To Live
  • No Masters
  • Zombie
  • Run For Your Life
  • Remember When
  • Better The Devil
  • Jesus Slaves
  • Hear Me Now
  • Truth Or Dare
  • The Conversation
  • Shape Shifter
  • Toast To The Ghost

Info:

VÖ:  11.05.2018

Label:  Eleven Seven Music


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10

 



Wer hat Angst vorm bösen Wolf ? - nun ja, es muss niemand Angst haben vor den Amis Bad Wolves, auch wenn die Musiker mitunter recht brachial zu Werke gehen. Glaubt man der Labelinfo, so sind die Bad Wolves der nächste „heiße Scheiß“, der da auf uns zu kommt. Und um dies zu unterstreichen, liefert man gleich mal die Billboard Chatplatzierungen mit, zum Beispiel von „Zombie“, der Coverversion des Cranberries-Hits, den die Band neu arrangiert hat. Ursprünglich wollte Cranberries Sängerin Dolores O’Riordan Vocals beisteuern, als sie mit Begeisterung die Fassung der Bad Wolves präsentiert bekam. Dazu kam es leider nicht mehr, da Dolores ja bekanntlich kurz darauf verstorben ist.

 

Daraufhin entschloß sich die Band die Einnahmen von „Zombie“ den hinterbliebenen Kindern von Dolores O'Riordan zu spenden. Man sieht, sie sind nicht so böse, wie der Name meint, die Wolves. Aber auch wenn sich die Marketingstrategie des Labels voll auf „Zombie“ konzentriert (der Erfolg gibt natürlich Recht) beinhaltet „Disobey“ viel mehr. Aber wer sind denn die Bad Wolves eigentlich ? Nun, keine ganz Unbekannten jedenfalls. Sänger und Brüllwürfel Tommy Vext kennt man von Divine Heresy, Drummer John Boecklin von Devildriver, die Gitarristen Doc Coyle und Chris Cain von God Forbid bzw. Bury The Dead sowie Basser Kyle Konkiel von In This Moment. Klar, daß die Musik von Bad Wolves bei diesem Kompetenzhintergrund in moderneren Feldern stattfindet und eine Vielzahl von (Metal)Core, american Metal Einflüssen enthält.

 

Knallhart geht es mit tiefergestimmten Gitarren und heftigen Riffs zu, beispielsweise beim Opener „Officer Down“, „Better The Devil“ oder dem Rausschmeißer „Toast To The Ghost“. Hier wird gebrüllt, mit hippen Gangshouts operiert und brachial in die Basssaiten gehauen. Wer mich kennt weiß, daß Metalcore nicht unbedingt so mein Fall ist. Man darf den Bad Wolves aber attestieren, daß sie in diesen Momenten sicherlich zur Oberklasse zählen. Die Gitarristen lassen aber immer wieder kurze lupenreine Metalsoli vom Stapel und intensiver, druckvoller Cleangesang bildet das Gegenstück zu den heftigen Shouts. Auch werden coole, teils schräge Soundsamples in den Sound integriert, so daß man durchaus auch mal von progressiven Momenten oder gar Mathcore sprechen kann.

 

Es bleibt aber genügend Spielraum für auf den amerikanischen Markt zugeschnittene Abräumer, die tatsächlich (Genre-)Chartsambitionen besitzen, wie beispielsweise die (Halb)ballade „Remember When“ oder „Hear Me Now“, welches in weniger als drei Wochen mehr als 3,2 Millionen YouTube Besuche verzeichnen konnte. Bei diesem Song kommt es außerdem zum Duett mit Labelkollegin Diamante. Demnächst sind die Bad Wolves mit Five Finger Death Punch und Shinedown on tour. Das wird dem Bekanntheitsgrad der Jungs aus Los Angeles sicherlich nochmals einen Schub verpassen. Also haben wir es tatsächlich mit dem nächsten „heißen Eisen“ zu tun ? Vielleicht noch etwas zu früh zu sagen, die Voraussetzungen stimmen aber.

 

Um die Bad Wolves objektiv zu bewerten, darf ich der Band absolute Kompetenz und gutes Songwriting-Vermögen zusagen. Neben Starset sicherlich die beste Band in diesem Genre und auf jeden Fall nicht limitiert auf die moderne Ausrichtung. Bad Wolves besitzen mehr Seele als viele ihrer Kollegen, auch wenn man ihren Erfolg hauptsächlich „Zombie“ zuschreiben wird.

 

Man braucht also keine Angst vorm bösen Wolf zu haben, man sollte sich die Musik der Bad Wolves durchaus mal geben.  



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