VÖ: 21.10.2022
Label: AFM Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
Seit der Gründung im Jahr 2013 war es immer ex-Candlemass Bassist Leif Edling, der das treibende Organ hinter der Band Avatarium darstellte. So langsam hat er sich aber mittlerweile erst aus dem Live-Geschehen und dann im Allgemeinen von der Band verabschiedet. So mussten nun der langjährige Gitarrist Marcus Jidell und die Sängerin Jeannie-Ann Smith für das neue Album „Death, Where Is Your Sting“ das Ruder endgültig übernehmen. Bisher gab’s vier Full Length Alben, sowie die ein oder andere EP. Mit Album Nummer fünf geht’s jetzt also in ein neues Zeitalter für Avatarium, ohne Edling.
Dennoch haben Avatarium vieles vom alten Sound der Band behalten. Immerhin konnten die aktuellen Bandmitglieder ja über die langen Jahre viel von Leif Edling, auch in puncto Songwriting, lernen. Somit ist auch „Death, Where Is Your Sting“ ein waschechtes Avatarium Album, mit dem Kern im düsteren Doom Rock, aber auch mit aufhellenden, warmen Momenten. Das liegt natürlich auch an der grandiosen Stimme von Jeannie-Ann Smith, die jeden einzelnen Song nachhaltig veredelt.
Das Album fängt nahezu zärtlich an mit „A Love Like Ours“ und Akustik-Gitarre. Sofort nimmt einen die positive Energie und Wärme des Gesangs trotz aller dunklen Hintergründe gefangen. Der Opener ist gleichzeitig ein ruhiger, wie auch intensiver Track, der Lust auf das Album macht. Der nachfolgende Song „Stockholm“ macht einfach so weiter, glänzt aber zudem mit Lagerfeuer-Romantik und dem stimmigen Refrain.
Das Avatarium natürlich immer noch auch dem Doom Metal nahestehen, also eine härtere Gangart an den Tag legen können, zeigen beispielsweise der Titeltrack, „Nocturne“ oder „Transcendent“, die mit heavy gespielten, kratzigen Riffs fast schon Candlemass-artige Luft atmen. Immer natürlich mit dem Hintergrund des völlig anderen und betörenden Gesangs von Jeannie-Ann. Fantastische, intensive Stücke, die sowohl Doom-Fans, als auch Freunde dunkler Rockmusik gleichsam begeistern dürften.
Mit „Psalm For The Living“ ist Avatarium eine Ballade gelungen, die kein Auge trocken lässt. Gänsehautatmosphäre stellt sich ein wie bei einem….ja, Kirchenlied. Im Verlauf wird der Track aber dynamischer. Richtiggehend biestig ist dagegen „God Is Silent“, ohne aber seinen betörenden Charme zu verlieren.
„Death, Where Is Your Sting”, ein Albumtitel der bewusst ausgewählt wurde, da viele Menschen durch die Pandemie Angehörige oder Freunde verloren haben und sagen soll….“Tod, diesmal hast du mich noch nicht gekriegt…“. Passend für die melancholische, dunkle Grundausrichtung des Albums. Aber auch der positiven Energie, die man auch aus diesem Avatarium Album ziehen kann. Ein tolles Album !!
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