Tracklist:
Get Off Your Ass
Every Generation
All I Own
You Are Us, We Are You
Meet Me Half Way
I Lost My Mind In America
All Emotions
Watch It Now
Ready To Get Down
Turn Up The Radio (Live)
VÖ: 06.10.2017
Label: EMP Label Group
Autor: Kerbinator
Bewertung: 6 / 10
Hauptmerkmal der Amis Autograph war in deren Blütezeit, also Mitte der 80er, Sänger Steve Plunkett. Dieser veredelte die Songs der mittlerweile als Klassiker im amerikanischen Hardrock geltenden Alben „Sign In Please“, „That’s the Stuff“ und „Loud and Clear“. Mit seiner markanten Stimme hob sich die Band von vielen anderen Glam/Hard Rock Bands der USA zu der Zeit ab. Auch das Gitarrenspiel von Steve Lynch wusste zu überzeugen und mit „Turn Up The Radio“ hatte die Band einen wirklichen Radio-Hit im Gepäck.
Im Jahr 2017 ist Steve Plunkett nun schon lange nicht mehr dabei, auch wenn er Anfang des neuen Jahrtausends nochmal zurückkehrte. An der neuerlichen Reunion zeigte er allerdings kein Interesse. Somit ist von der ursprünglichen Besetzung nur noch Steve Lynch und Bassist Randy Rand dabei. Besser wie nichts, aber der Signatur-Sound der damaligen Zeit ist definitiv flöten gegangen.
Den Gesang hat seit geraumer Zeit Simon Daniels übernommen und an den Drums ergänzt Marc Wieland das Line Up. Simon Daniels besitzt zwar auch eine gutklassige Hardrock-Stimme, kommt aber bei Weitem nicht an Steve Plunkett heran, bzw. ist relativ identitätslos. Das neue Album „Get Off Your Ass“ über den Namen Autograph zu veröffentlichen, ist zwar aufgrund der beiden Ur-Mitglieder relevant, macht aber für mich als Sympathisant der ersten Stunde nicht allzu viel Sinn ohne Plunkett.
Prinzipiell bewegt sich die Band schon noch im US-Hardrock/Glam Bereich und radiotauglich wären einige der neuen Stücke damals ebenfalls gewesen (heute hört so etwas ja kaum noch wer), aber richtig zwingende Songs gibt’s halt nicht wirklich zu vernehmen. Dies verdeutlicht alleine schon, daß der Bonus-Track, und zwar der oben angesprochene Hit „Turn Up The Radio“ in einer Live-Version, den mitunter einzigen Aha-Effekt aufgrund Nostalgie-Gründen erzielt.
Am ehesten noch nach alten Autograph klingt „You Are Us, We Are You“, bei welchem Simon Daniels tatsächlich versucht, wie Steve Plunkett zu klingen und dies achtbar hinbekommt. Ich persönlich hätte wir mehr solcher Versuche gewünscht. So bleiben unterm Strich ganz annehmbare Mainstream-Hardrockstücke wie „Every Generation“, das leider doch nicht provozierende „Get Off Your Ass“ oder „Watch It Now“. Verzichtbar ist beispielsweise allerdings eine zahnlose, halbgare Ballade wie „All I Own“.
„Get Off Your Ass“ kann man als Fan amerikanischen Hardrocks gut konsumieren, als Fan alter Autograph kommt man leider nicht auf seine Kosten. Daher ist das Album eine zwiespältige Angelegenheit, wie auch schon das kürzlich veröffentlichte neue Steelheart-Album. Nicht schlecht, aber im Autograph-Backkatalog leider ohne Relevanz.
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