Tracklist:
Iudicium Dei
Sanctimonious
A Serpent In The Pulpit
Penalized
Scrupulosity
Sinless
Die Engelmacherin
A Quest For Blood
The Hound Of Heaven
On Choir Stalls
Dark Hosanna
Born From Sin
There Is No God
VÖ: 18.08.2017
Label: Van Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Zum zweiten Mal nach „The Invocation“ schmeissen uns die Westfalen Attic erneut ihre Spukgeschichten um die feinhörigen Ohren. Fast fünf Jahre hat es gedauert, bis die Jungs nun mit „Sanctomonious“ nachlegen. Eine Zeitspanne, in der man als Band gerne auch mal in Vergessenheit gerät. Nicht so Attic...die sind mir vom Auftritt beim Keep It True 2013 noch nachhaltig im Gedächtnis geblieben. Starkes Konzert damals, natürlich verfeinert mit diversen King Diamond / Mercyful Fate Nummern.
Und nach wie vor spielen Attic traditionellen Metal, der gerade des Gesanges wegen sehr stark an den Dänen King erinnert. Teilweise kann man echt schon von einer Soundkopie sprechen, so nah bewegen sie sich am klassischen Horror-Metal der Fate/Diamond-Glanzzeiten. Das war auch beim Debut schon so, nichtsdestotrotz krachten sie damit an die Spitzen der etwaigen Redaktions-Charts. Ein voller (Underground-)Erfolg also und warum sollte dies mit „Sanctimonious“ nicht noch einmal gelingen ?
Diesmal haben sich Attic an ein Konzeptalbum gewagt, es wird also eine durchgängige Geschichte erzählt. Im Gegensatz zu ihren Genre-Kollegen Them kann ich allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, um was es im Einzelnen in der Story geht. Apropos Them....auch deren letztes Album war ein Konzpet, auch sie spielen Metal in der Schnittmenge von Fate/Diamond. Der Konkurrenzkampf um das Erbe des Meisters ist also entbrannt. Obwohl dieser ja beileibe noch nicht offiziell abgetreten ist.
Attic variieren in den Songs im Tempo von schnellen Krachern wie dem Titelsong, „Born From Sin“ oder „Sinless“ über episch langsamere Titel wie „The Hound of Heaven“ und „On Choir Stalls“ bis hin zum „Melissa“-ähnlichen „Dark Hosanna“. Wie erwähnt ist das markanteste Element der Gesang von Meister Cagliostro. Die helle Kopfstimme ist wirklich eine 1 zu 1 Umsetzung zu King Diamond. Der „normale“ Gesang eigentlich auch, aber hier scheint auch immer mal wieder eine Adaption zu Kai Hansen (frühe Helloween-Phase) oder Halford durch. Katte und Rob sind bemüht, das ein oder andere Denner/Sherman – Feeling zu transportieren, diese beiden Großmeister bleiben aber selbstredend unerreicht. Trotzdem sind die beiden Könner an ihren Instrumenten und selbst kurze, an Saviour Machine erinnernde Melodien haben sie drauf.
Die Atmosphäre stimmt, das Auftreten auch und musikalisch sind Attic über jeden Zweifel erhaben. „Sanctimonious“ wurde klar aber druckvoll produziert und weist höchstens in der Länge (über 60 min.)...ja, Längen auf. Ein, zwei Songs weniger hätten auch gereicht. Man darf halt beim Hören nicht den Vergleich zu Mercyful Fate / King Diamond haben, dann entfaltet sich ein gut geschriebenes und gespieltes Konzeptalbum. Traditions-Metal wie er sein muß, mit bekannt polarisierenden Vocals. Love or Hate also, wie immer. Them sehe ich im Vergleich einen Tacken stärker, trotzdem eine runde Sache.
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