VÖ: 18.11.2016
Label: Metal On Metal Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Die US Metal Legende Attacker, die Mitte der 80er Jahre mit „Battle at Helm's Deep“ und „The Second Coming“ zwei absolute Klassiker des US Metals herausgebracht hat,
ist nach dem gutklassigen „Giants of Canaan“ von 2013 mit einem neuen Langeisen am Start.
Immer wieder mal tauchen Attacker um Ur-Drummer Mike Sabatini aus der scheinbaren Versenkung auf und servieren taufrisches Material. Wenn es dabei eine stetige Klasse wie das neue Album „Sins of the World“ bietet, macht es auch nichts, wenn die Pause zwischen den Veröffentlichungen längere Zeiträume einnimmt. Denn erneut gelingt es Attacker zum einen den Spirit des ursprünglichen US Metal in die Gegenwart zu transportieren, ohne jedoch altbacken oder gar senil zu wirken.
„A Time Before The Darkness“, das einminütige Intro, kündigt es an...hier kommt kein Fröhlichkeitswettbewerb auf uns zu. Denn mit „Sins of a Man“ zeigt die Truppe sofort wo der Schmiede-Hammer hängt. Gerade Neu-Gitarrist Jon Hasselbrink scheint noch mehr Axe Attack in den Sound gebracht zu haben. Die Songs wirken richtig gehend aggressiv und die Riffs fressen sich in die Songs. Auch der neue Bassist, Brian Smith, macht einen guten Job und fügt sich nahtlos in die US Metal Gewalt ein. Über allem thront Sirene Bobby Lucas, genannt „Leatherlungs“, der bereits zum zweiten Mal die Songs von Attacker veredelt. Der Junge shoutet in bester Rivera-Manier und streut auch überzeugend viele High Pitched Screams ein. Das ein oder andere Mal, wie beispielsweise bei „Archangel“, tönt er beinahe sogar wie der junge Geoff Tate. Ein Umstand der zeigt, daß das Alter für fantastischen Metal beinahe gar keine Rolle spielt.
Zwar muß man dem ein oder anderen Song die ein oder andere Umdrehung mehr gönnen, um die Wirkung richtig zu erfahren („Carcosa“, „Garuda“) bei denen aber sofort der kurze aber knackige Refrain auffällt. Manche Iron Maiden-Gitarrenabfahrt gönnt sich die Band ebenfalls, aber wo hört man diese Gemeinsamkeiten bei klassichen Metal-Bands nicht.
„Choice of Weapon“ ist dem Songtitel entsprechend kompromisslos hart und bissig, was gar einige Thrash Zitate auf die Bühne bringt. Ausfälle gibt es auf dem Album nicht, auch wenn „Sins of the World“ etwas sperriger wirkt als noch sein Vorgänger. Mehrere Durchläufe seien daher empfohlen.
Der mit einem Intro („By the Will of Crom“) akkustisch beginnende, fast neunminütige Abschlußsong „Where the Serpent Lies“ präsentiert letztendlich noch einen kräftigen Schuß Epik, wie man ihn bei US Metal oft hört bzw. sogar erwartet.
„Sins of the World“ besitzt also alles, was sich der geneigte US Metal Fan wünscht. Fesselnde, wuchtige Kompositionen, typisch kraftvollen Gesang und Midtempo bis Speedeinlagen, die auch manche Vergleiche zu Maiden und Priest oder auch Exciter der Jaques Belanger-Phase zulassen.
Nach Helstar der nächste US Metal Kracher einer lebenden Legende. Die Szene lebt weiter...und wie !!
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