VÖ: 08.12.2017
Label: Massacre Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Die deutsche (Death-) Metal Institution Atrocity ist zurück mit einer neuen EP. Diese heißt „Masters Of Darkness“ (eine Bezeichnung ihrer selbst ?) und gilt praktisch als Appetitanreger für das demnächst folgende Album „Okkult II“, dem zweiten Teil der auf eine Trilogie angelegten „Okkult“-Reihe.
Atrocity um Mastermind Alex Krull hatten zu Beginn ihrer Karriere mit dem Album „Hallucinations“ einen Death-Metal Meilenstein vorgelegt. Ein Pfad, den die Band mit der Zeit und den folgenden Alben mehr und mehr verließ. Auch indem man opernhafte Elemente mit in den Sound integrierte. Gleichwohl mit den beiden Cover-Alben „Werk I“ und „Werk II“ fand man nicht nur positive Reaktionen, was der Band aber auch aufgrund der Charterfolge reichlich egal war.
Umso überraschender, daß Atrocity mit der neuen EP nahezu die ursprünglichen Wurzeln wiederfinden, ohne die neueren Einflüsse gänzlich außen vor zu lassen. Das vermischt also die Härte eines „Hallucinations“ mit neueren Darbietungen wie „Genesis“ oder „Atlantis“. Vielleicht liegt's auch daran, daß die Herzdame von Krull, Liv Kristine, mittlerweile nicht mehr bei Leaves' Eyes singt und daher der Fokus von Alex wieder mehr auf härterem Stoff liegt. Wer weiß.
Insgesamt befinden sich auf der EP vier Songs mit einer Spielzeit von gesamt knapp 20 Minuten. Die Songs ballern allesamt ordentlich aus dem Gebälk und Alex Krull growlt sich in heftiger Manier durch die Tracks. Harte Riffs und wunderbare Gitarrenlicks bieten bestes Death Metal-Futter mit starker Dark Metal Schlagseite, wobei die immer wieder auftauchenden Background-Operngesänge nicht stören, sonder eher zu den Themen von Okkultismus und Mysterien passen.
Der zweite Song „Menschenschlachthaus“ klingt als Songtitel nicht nur derb, sondern fängt auch mit Artillerie-Feuer und Stakkato-Riffs an. Die Lyrics sind trotz der tiefen Growls zumindest teilweise zu verstehen, nicht zuletzt da diese hier in deutscher Sprache gehalten sind. Straighter Death mit rasenden Drums und einer heftigen Expolsion zum Abschluß. Klasse !!
Auch „Masters Of Darkness“ und „Devil's Covenant“ sind ähnlich geartet. Lediglich das Stück „Gates To Oblivion“ fällt mit seinem schleppenden Beginn und doomigen Phasen etwas aus dem Rahmen. Hier wird die generell düstere Ausrichtung am besten deutlich, auch wenn der Song zunehmend schneller wird, trotzdem aber eine gewisse sakrale Atmosphäre (auch wegen der Operngesänge) bewahrt.
Diese EP von Atrocity ist wirklich eine sehr gelungene Angelegenheit und macht absolut Appetit auf das im Jahr 2018 wohl erscheinende „Okkult II“. Wenn man dieses Niveau auf Albumlänge halten kann, steht uns ein wahres Dark-/Death-Metal Highlight ins Haus. Atrocity geben wieder Gas, jawoll.
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