VÖ: 28.07.2023
Label: Dying Victims Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Sie sind noch blutjung und knüppeln sich bereits einen zurecht, als hätten sie nie was anderes getan. Die Rede ist von den Schweden Atonement, die mit „Sadistic Invaders“ nach einem Demo ihr Debutalbum abliefern. Noch keine 20 Jahre alt, lässt das Trio einen Death-Thrashkatalog in 37 Minuten vom Stapel der sich ordentlich gewaschen hat. Von alten Destruction, Possessed, frühen Death über Deathhammer und Division Speed reichen die Einflüsse, welche Atonement in 10 Songs abballern.
Aller Ehren wert ist dabei die Doppelbelastung von Sänger und Gitarrist Ludvig Rösth, der zum einen mit garstigsten Vocals der derbsten Sorte und zum anderen mit Hochgeschwindigkeits-Geschredder glänzt, daß es dem auf dem Artwork abgebildeten Deibel beinahe die Ketten sprengt. Vom Opener „Hellish Delight“, „Fatal Milita“ über „Evil Disaster“ bis hin zu fast schon punkigen Granaten wie „Unholy Sorcery“ und dem Titelsong „Sadistic Invader“ lassen Atonement von vorne bis hinten ein Death-/Thrash-Feuerwerk los, welches gnadenlos auf den Hörer niederbrennt.
Das Tempo wird quer durch’s komplette Album nur bedingt mal gedrosselt, was sich dann in fettem Groove bezahlt macht, der dann kurz das Eingemachte unterbricht. Bassist Niklas Saari und Drummer Mille Lundström sorgen außerdem für ein ordentliches Fundament, welches die Songs nicht in einfaches Losgedresche lassen, sondern für äußerst rauhen, aber fundamentalen Sound sorgen. Die Band weicht im Prinzip keinen Millimeter vom eingeschlagenen Weg ab. Bedeutet für Freunde, die in jedem Track nach Abwechslung und Melodien suchen…Finger weg ! Atonement stehen für extremen Death-/Thrash, brachiale Kompositionen, aber auch cleveres Können im Spielbetrieb. Es wirkt zwar alles undergroundig as fuck, ist aber wie erwähnt beileibe kein sinnloses Gerödel.
Atonement machen trotz ihrer jugendlichen Frische richtig old-schooligen Alarm, ködern somit auch Fans des 80er Jahre Extrem-Metals und schicken sich an, dennoch im Hier und Jetzt ihre verbrannten Spuren zu hinterlassen.
Gerd Remie (Donnerstag, 27 Juli 2023 18:12)
Wem ist der Thrash?