ATAVIST - III: Absolution

Tracklist:

  • Loss
  • Struggle
  • Self-Realisation
  • Absolution

Info:

VÖ:  19.06.2020

Label:  Candlelight / Spinefarm Records

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7 / 10



Kaum hat man das letzte Winterfylleth Album verdaut, steht mit „III:Abolution“ schon das nächte Album aus dem Dunstkreis der Briten an. Und zwar 13 Jahre nach dem letzten Album („II: Ruined“) mit dem Death-/Doom Projekt Atavist. Gitarrist und Sänger Chris Naughton ist eben bei Winterfylleth aktiv und auch einige Gastmusiker gehören zum erweiterten Feld der Briten.

 

Hauptsächlich bestehen Atavist allerdings aus dem Trio Chris Naughton, Shane Ryan (bass) und Callum Cox (drums). Allerdings hat wohl auch ein gewisser Toby Bradshaw einzelne Gesangslinien beigesteuert. „III:Abolution“ ist demnach der dritte Teil einer Trilogie, wobei ich die Vorgänger nicht kenne. Musikalisch liegt man wie erwähnt im Bereich des Death-/Dooms, obwohl ich aufgrund von Chris Naughton auch den Bereich des atmosphärischen Black Metals anführen möchte.

 

Herausgekommen sind vier Songs mit knapp einer Stunde Spielzeit. Da weiß man, daß dieses Album nichts für's Nebenbeihören ist, sondern Zeit zum Entfalten braucht. Der erste Song „Loss“ (16 Minuten) besticht durch seine Elegien und traurig schönen Melodien, welche quer durch die Bank Melancholie verbreiten. Biana Blezard (Winterfylleth) steuert hierbei mit ihrer Violine einen nicht unwichtigen Part dieser bedrückenden Stimmung bei. Mancher fühlt sich eventuell an My Dying Bride erinnert und deren Jo Quail lässt als Gast sein Cello erklingen.

 

„Struggle“ (14 Minuten) ist dagegen viel kälter, böser und dunkler ausgerichtet. Viele noisige Passagen liefern gar einen psychedelischen Hintergrund und der Sound wummert fast unentwegt aus den Boxen. Zähflüssig schippert man sehr nahe am Doom und lässt fast keinen Spielraum zum Atmen.

 

Mit 9 ½ Minuten der kürzeste Song folgt nun mit „Self-Realisation“. Anfängliche und zum Ende hin massive Kirchenglocken umrahmen diese Nummer, die in blackmetallischer Atmosphäre um einiges wuchtiger und in manchen Passagen bombastischer rüberkommt. Immer in Verbindung mit dem bösen, abgrundtiefen Keifgesang, der ebenso den Kreis zum Black Metal hin schließt.

 

Sphärisch düster und auch mal ruhig und entspannt zwischendurch ertönt „Absolution“ (17 Minuten). Der Song ähnelt in Sound und Songaufbau dem Opener. Auch hier finden elegische und traurige Momente ihre Bestimmung und auch die Violine präsentiert sich erneut. Zwei gleichartige Songs bezeugen also demnach Anfang und Ende von „III: Absolution“.

 

Dieses Album ist sicher nicht jedermanns Sache. Aufgrund der Länge der einzelnen vier Songs muss man sich Zeit nehmen und daher natürlich auch ein Fable für solche Art von Musik haben. Es entfalten sich aber wirklich ergreifende und durch Traurigkeit berührende Momente zwischendurch, die trotz aller Bösartigkeit im Gesang einen warmen Gegenpol bilden. Eine gewisse Nähe zu Winterfylleth ist auch nicht von der Hand zu weisen, auch wenn Atavist trotz aller Qualitäten die Klasse der Briten nicht erreichen können. Ein interessantes Album ist „III: Absolution“ aber allemal und Fans atmosphärischen Death-/Doom-Black Metals dürfen gerne zugreifen.  



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