VÖ: 24.03.2023
Label: Ellie Promotion
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8 / 10
“Die Welt ist im Wandel” … Dies trifft auch für die französische Band Asylum Pyre zu. Die einzige Konstante im Bandgefüge ist Bandgründer und Mastermind Johann Cadot."
Das waren meine einleitenden Worte zur Rezension des Vorgänger-Albums „N°4″. Aber seitdem gab es keine weiteren Änderungen in der Besetzung. So konnten Asylum Pyre kontinuierlich weiterarbeiten. Neben Mastermind Johann Cadot waren auch Sängerin Ombeline Duprat und Gitarrist Pierre-Emmanuel Pélisson am Songwriting beteiligt. Und auch die Corona-Pandemie konnte die Franzosen nicht ausbremsen. Nun liegt das fünfte Album der Band, „Call Me Inhuman“, vor.
„Virtual Guns“ startet mit starkem Folk-Einstieg, Hörner, und Vokalisen. Könnte so aus einem Sound-Track zu einem Phantasy Film stammen. Schon kurze Zeit später knallen die Gitarren. Der Klargesang von Ombeline Duprat mischt sich mit den Growls von Johann Cadot. Fiese Industrial-Klänge sind zu Beginn von „Fighters“ zu hören. Aber später wird es ruhiger, das ließ der Song-Titel so nicht vermuten. Und wie schon beim Opener ist der Refrain sehr eingängig. „The True Crown“ startet mit akustischen Gitarren, die sehr südländisch klingen. Ein ruhiger Midtempo-Song mit guten Riffs. Und Johann beherrscht ebenfalls den Klargesang, wie er hier unter Beweis stellt. „Happy Deathday“ verbreitet zunächst Ballhaus Atmosphäre, die aber immer wieder von harschen Riffs unterbrochen wird.
Hektische Gitarren und druckvolles Schlagzeug prägen „Sand Paths“. „Underneath Heartskin“ ist ein etwas ruhiger Midtempo-Stampfer, mit teilweise technisch verfremdeter Gesangsstimme. Und einem großartigem Gitarren-Solo. Mit der Ruhe ist es bei „The Mad Fiddler“ vorbei. Hier wird geradlinig und schnell losgerockt. „Joy“ wirkt dagegen äußerst hymnisch. In der zweiten Hälfte tendiert der Song dann stellenweise zu Speed Thrash. Dank der Melodie- und Rhythmus Wechsel bewegen sich Asylum Pyre in Progressive Rock Gefilden. Der Titelsong „Call Me Inhuman“ bildet den Abschluss des Albums. Mit zweieinhalb Minuten Spielzeit ist diese Ballade zugleich auch der kürzeste Song. Und dank vielfältiger Instrumentierung auch der krönende Abschluss.
Asylum Pyre haben ihren Sound konsequent weiterentwickelt. Sie sind noch abwechslungsreicher, progressiver und zum Teil noch etwas sperriger als auf dem Vorgänger. Es hat den Franzosen offensichtlich gutgetan, dass sie kontinuierlich arbeiten konnten, ohne sich über Besetzungswechsel Gedanken machen zu müssen.
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN
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