VÖ: 01.11.2024
Label: Massacre Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Die Düsseldorfer Speed-Thrasher Assassin sind hinlänglich wegen den beiden 80er Klassiker-Alben „The Upcoming Terror“ und „Interstellar Experience“ bekannt, die auch heute noch gerne genannt werden, wenn es um rohen, unverfälscht pfeilschnellen Thrash Metal geht. Den Status von Bands wie Kreator, Sodom oder Destruction hat man zwar nie erreichen können, dennoch sind die Jungs am Ball geblieben, haben sich in den 00er Jahren reformiert und so mittlerweile sechs Alben herausgebracht. Jetzt schiebt man erstmals in der Bandgeschichte eine EP nach, die dem vor vier Jahren erschienenen „Bestia Immundis“ als neues Lebenszeichen folgt. Vom ursprünglichen Line Up der Frühzeit ist lediglich noch Gitarrist Jürgen Scholz dabei, doch auch der nach wie vor sehr ruppige Speed-Thrash rechtfertigt den Namen Assassin schon noch.
Vier neue Songs bietet man auf „Skullblast“, so der Titel der EP, an und klar, wir befinden uns im Jahr 2024. Das heißt der rohe Sound der frühen Alben ist längst den Standards der heutigen Zeit gewichen und wirkt um Einiges professioneller als 1987/1988. Dennoch haben sich Assassin den räudigen Charme von damals erhalten, wie auf den neuen Songs nachzuhören ist. Es beginnt erst einmal mit fettem Groove beim Opener „Blood For Blood“, bevor man sich in schnelles Schreddern mit den beiden Gitarristen Scholli Scholz und Stefano Smura verliert. Dazu der hochaggressiv angepisste Gesang von Ingo Bajonczak und fertig ist die erste Speed-Bombe, die ungebremst ins Gebälk knallt.
Genauso macht man mit den folgenden „Skullblast“, „In And Out By The Tide“ und „Cut Your (Own) Throat” weiter. Der Gesang wird immer heiserer/asi-mäßiger und im Refrain arbeiten Assassin diesmal bevorzugt mit knallharten Gangshouts. Mittlerweile sind die musikalischen Fertigkeiten der Band steil angewachsen und genügen voll dem Anspruch den man auch aktuell an Neuzeit-Thrash stellt. Zum Abschluß gibt’s noch eine rohe Variante des Songs „The Green Manalishi (With The Two Prong Crown)”, ursprünglich von Fleetwood Mac, Metalfans am ehesten durch die Coverversion von Judas Priest bekannt. Man erkennt natürlich das markante Riff sofort, hat den Song (zumindest ich) aber noch nie ein einer solch fulminanten Speed-/Thrash-Art gehört. Äußerst cool.
Assassin setzen mit der „Skullblast“-EP ein tolles Lebenszeichen und dürften auch zukünftig wieder ein gehöriges Wörtchen mitreden, wenn es um die besten Thrash-Bands der hiesigen Szene geht. Aggressiv und roh wie früher, in zeitgemäßem Gewand. Assassin anno 2024, das hat was.
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