VÖ: 18.10.2019
Label: Pure Steel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
cEs hat nun doch 3 ½ Jahre gedauert, bis Assassin's Blade, die Band um die ehemalige Exciter-Frontglatze Jacques Belanger, einen Nachfolger für das famose Debut „Agents Of Mystification“ herausgebracht hat. Vielleicht hatten viele diese Band daher nicht mehr auf dem Schirm oder gar als Eintagsfliege abgestempelt. Nun belehren uns die Herren eines Besseren.
„Gather Darkness“ heißt das neue Album und bietet wie schon der Vorgänger eher eine Mischung aus US Metal, NWOBHM und, wen wundert's bei der Stimme...Exciter der Jahrtausendwende. Also erneut nix mit einem reinrassigen Exciter-Klon, den man bei der Vergangenheit des Sängers vermuten könnte. Erneut mit ex-Portrait Gitarrist David Strandrud und diversen Cult Of The Fox-Musikern aufgenommen, gibt’s auf dem neuen Album Stahl vom Feinsten und Belanger brilliert als Shouter mit eigenem Halford-Touch wie früher zu „The Dark Command“ und „Blood Of Tyrants“-Zeiten.
Überragend neben dem Gesang sind die messerscharfen Riffs und Rhythmen den Gitarren-Doppels Stranderud und Bruno Buneck. In feinster US Metal Manier hauen diese voll ins Mett und lassen dennoch auch die Melodieführung an den richtigen Stellen nicht vermissen. Im Gegensatz dazu klingen in meinen Ohren die Drums (Marcus Rosenkvist) etwas zu klinisch. Hier hätte es durchaus etwas mehr Punch sein dürfen. Eventuell wurde hier mit etwaigen Drum-Programmen gearbeitet. Nun gut.
Nach dem fulminanten Opener „Tempt Not (The Blade of the Assassin)“ gibt’s erst einmal viel Exciter Kanada-Speed mit „Call Of The Watch“, „Gather, Darkness“ und dem absoluten Knaller „Gods“. Etwas schleppender agieren Assassin's Blade dagegen bei „Dream Savant“ und der NWOBHM-Verbeugung „The Ghost of Orion“, bei dem gesangstechnisch auch mal ein Bruce Dickinson und musikalisch Iron Maiden durchschimmern.
Einen 10-minüter wie beim Vorgänger gibt’s auf „Gather Darkness“ diesmal nicht, dennoch liefern Assassin's Blade mit der letzten Nummer „Soil Of The Dead“ auch hier ein leicht episches Stück ab, welches es zumindest auch auf über 6 Minuten bringt. Gelungener Abschluß eines wahrhaft starken Albums.
Es ist sowieso immer eine Freude die nach wie vor großartige Stimme von Jacques Belanger zu hören und da sich Exciter um Dan Beehler trotz erneuter Ambitionen immer noch rar machen, könnten Assassin's Blade wiederum auch für diese Fans eine willkommene Alternative sein. Aber, wie erwähnt, nicht nur, denn die Musik der Band läuft ein Stück weit in eine andere Richtung.
Fakt ist, „Gather Darkness“ steht „Agents of Mystification“ in nichts nach und der Kritikpunkt bezüglich der Drums wird durch die Stärke der Songs ausgeglichen. Muß man als wahrer Metalhead haben.
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