VÖ: 24.11.2017
Label: MDD Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Nein, es sind keine Griechen….die Death-Metaller von Asphodelos. Auch wenn das instrumentale Intro fast nach griechischer Schrift in der Tracklist aussieht und der Bandname so klingt. Vielmehr kommt der Fünfer aus dem thüringischen Jena und bringt just den Erstling mit Namen „The Five Rivers Of Erebos“ heraus. Erebos ? Ja, griechischer Gott der Finsternis. Also, Asphodelos scheinen wohl ein Fable für Griechenland zu haben.
Auf dem Debut, welches mit knapp über 30 Minuten recht knapp ausgefallen ist, spielen Asphodelos technisch versierten Death Metal mit einigen Versatzstücken zum Thrash. Alles nicht völlig neu, aber qualitativ recht ansprechend. Stephan Eichler growlt und keift in typischer Death-Manier, nicht zu tief und nicht überbordend hoch. Die Shouts kommen sehr aggressiv und veredeln die Doppel-Gitarren Riffs von Adrian Gebert und Rico Janz sehr überzeugend. Das Riffing geht permanent in die Beine, was ich bei Death Metal immer wohlwollend sehe. Hier wird nicht einfach stumpf drauflos geprügelt, sondern Rhythmus-Arbeit gepflegt und auch stimmig integriert.
Songs wie „Crowns Are Inherited, Kingdoms Are Earned”, “Carnage” oder “Typhon” sind gutes Death-Metal Futter, welches jeder Morbid Angel und Bodyfarm – Fan gut verköstigen dürfte und keinem Magenschmerzen bereitet. Auch die Produktion knallt gut und auch wenn man seit 2010 bereits 2 EP’s veröffentlicht hat, ist das eine tolle Sache bei einem Debut.
Warum aber mittlerweile auch jede Extrem-Metalband immer einen Longtrack aufnehmen muss, ist für mich nicht nachzuvollhiehen. Auch Asphodelos haben mit „Nothingness“ einen Song über 9 Minuten erschaffen. Dieser steht erwartungsgemäß am Ende und beinhaltet im Prinzip nichts, was diese Laufzeit rechtfertigt. Guter Death Metal wie bei den anderen Songs eben auch, aber halt unnötig in die Länge gezogen. Kurze Tempoverschleppung zwischendurch, ja… aber dennoch kein bei dieser Länge zu erwartendes Epos. Hätte man besser zwei verschiedene Songknaller daraus gemacht und alles wäre gut. Für mich nehmen diese Longtrack-Geschichten mittlerweile Überhand und ich weiß echt nicht, warum.
Egal, das soll den positiven Eindruck von „The Five Rivers Of Erebos“ nicht schmälern. Gute erste Platte der Thüringer, die für die Zukunft Hofnungsvolles verspricht. Freunde technisch guten Death-Metals dürfen bedenkenlos zugreifen.
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