VÖ: 17.08.2018
Label: Pure Steel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 /10
Artizan, die melodische US Metalband aus Jacksonville, Florida ist zurück mit ihrem vierten Studioalbum „Demon Rider“. Und gleich vorweg, mit knapp über 30 Minuten ist dieses etwas arg kurz ausgefallen. Die Band um Bandgründer und Drummer Ty Tammeus bringt es aber erneut hin, die Qualität ihrer Vorgängeralben „Curse of the Artizan“, „Ancestral Energy“ und vor allem „The Furthest Reaches“ zu erreichen, wenn nicht sogar zu übertrumpfen.
Viel dazu bei trägt die Stimme von Ausnahmesänger Tom Braden, der ein bisschen an Geoff Tate und George Tsalikis (Zandelle) erinnert. Auch musikalisch kann man durchaus Vergleiche zu Zandelle, Leatherwolf oder Jag Panzer ziehen. Nicht umsonst hat man das Titelstück „Demon Rider“ als Bonus nochmals mit dem Gesang von Harry Conklin (Jag Panzer) eingespielt. Und dies beweist, daß die Songs von Artizan durchaus auch auf Jag Panzer -Alben funktionieren würden.
Hochwertiges Riffing von Shamus McConney und tolle Rhythmusarbeit vom zweiten Gitarristen Bill Staley, sowie Drummer Ty und Basser Joey Vera (Fates Warning, Armored Saint, der das komplette Album als Gast mit eingespielt hat) bilden ein Fundament, daß für US Metal Fans keine Wünsche offen lässt. Die klare, recht hohe Stimme von Tom Braden bringt einen hohen Melodic Faktor in die fünf Songs, der Sound ist druckvoll und ansprechend produziert.
Die Refrains von Songs wie „Demon Rider“, „Soldiers of Light“ oder „The Endless Oyssey“ sind zwar eingängig, besitzen aber diese Widerhaken, die man im US Metal braucht, um nicht als reine Melodic Metal Band abgestempelt zu werden. Mit „When Darkness Falls“ haben Artizan zum Abschluß noch einen 10-minütigen Epik-Hammer auf's Album gepackt. Langsamer Beginn, Wechselspiel zwischen langsameren und schnelleren Passagen, Akustik-Part und ein Break mit balladeskem Gesang, der die Klasse von Tom Braden nochmal verstärkt aufzeigt, formen ein US Metal Epos von hohem Niveau, daß man durchaus auch in Manilla Road Sphären verordnen könnte. Klasse Song !!
Wie erwähnt ist das Album äußerst kurz geraten, daher gibt’s als Zugabe drei Boni. Das angesprochene Titelstück mit „Tyrant“ Conklin als Alternativ-Version, sowie zwei Live-Stücke („Hopeful Eyes“ von „The Furthest Reaches“ und „I Am The Storm“ von „Ancestral Energy“), die aufzeigen, wie gut die Band auch on stage rüberkommt.
Ein Album ohne Füller, mit einer halben Stunde qualitätsorientiertem US Metal, der die Fanbase zufriedenstellen wird und für jeden Supporter dieser Sounds ein Muß darstellt. In der Kürze liegt die Würze ? Könnte man so sagen, ja. Dennoch ist man geneigt, noch mehr von der Band zu fordern, so gut sind die neuen Songs.
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